3.
S. 123 Denn wer nicht den Willen Gottes zu seinem alleinigen Lebensziele macht, so daß er in Gesundheit durch den Eifer für die Werke des Herrn seine Liebesmühe zeigt und in Krankheit freudig jede Geduld und Hingebung an den Tag legt, der läuft Gefahr. Das Erste und Größte besteht darin, daß er sich vom Herrn und von der Verbindung mit seinen Brüdern trennt und zwar dadurch, daß er den Willen Gottes nicht thut. Das Zweite ist, daß er es wagt, unwürdiger Weise an Dem Theil zu nehmen, was den Würdigen bereitet ist. Daher müssen wir auch hierbei an den Apostel denken, welcher sagt: „Als Mitarbeiter aber ermahnen wir euch, daß ihr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfangen habt,“1 und wir befehlen, daß Diejenigen, welche in die Stelle der Brüder des Herrn berufen worden sind, auf eine solche Gnade Gottes sich Nichts einbilden und nicht durch Vernachläßigung des göttlichen Willens eine solche Würde Preis geben, sondern lieber auf den Apostel hören, der sagt: „Ich beschwöre euch, ich der Gefesselte im Herrn, wandelt würdig des Berufes, zu dem ihr berufen seid!“2
