39.
Als Gewährsmann für diese Lehre rufe ich wieder den himmlisch gesinnten und göttlichen Paulus an, der folgendermaßen geschrieben hat: „Dank sagend Gott und dem Vater, der uns tauglich gemacht, teilzunehmen S. 71 an dem Lose der Heiligen im Lichte, der uns aus der Gewalt der Finsternis errettet und uns versetzt hat in das Reich des Sohnes seiner Liebe, in welchem wir die Erlösung haben, die Vergebung der Sünden, welcher das Abbild des unsichtbaren Gottes ist, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften, seien es Fürstentümer oder Gewalten, alles ist durch ihn und für ihn erschaffen worden, und er ist vor allem, und in ihm hat alles Bestand, und er ist das Haupt des Leibes der Kirche, er der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, auf daß er in allem den Vorrang habe. Denn es hat Gott gefallen, daß in ihm die ganze Fülle wohne und daß er durch ihn alles mit sich versöhne, Frieden stiftend durch das Blut seines Kreuzes, sowohl was auf Erden als auch was im Himmel ist.“1— Sieh, er sagt wieder deutlich, daß alles durch ihn und für ihn erschaffen worden und daß er vor allem ist und in ihm alles Bestand hat, und daß er der Erstgeborene aus den Toten ist, der Frieden gestiftet durch das Blut seines Kreuzes und versöhnt hat, was im Himmel und was auf Erden ist. Wer ist nun der Erstgeborene aus den Toten wenn nicht Christus Jesus, das heißt das Wort im Fleische und mit dem Fleische? Jedenfalls ist ja das Wort, welches Gott war, nicht in seiner eigenen Natur gestorben, und ebensowenig kann ein Mensch wie wir der Schöpfer aller Dinge sein. Schöpfer ist er vielmehr als Gott, wenngleich er es nach der Einigung auch im Fleische ist; und Erstgeborener aus den Toten ist er als Mensch, wenngleich er der Menschwerdung wegen die Gottheit nicht abgelegt hat.
Kol. 1, 12—20. ↩
