KAPITEL III.
Als es aber galt, sich dem glückseligen Leben der Mönche und der wahren Philosophie 1 hinzugeben, da blieb unsere Wage nicht mehr im Gleichgewicht; seine Wagschale schnellte als die leichtere in die Höhe. Ich, der ich noch von den Begierden der Welt gefesselt war, drückte die meinige abwärts und ließ mich in den tieferen Niederungen des Lebens festhalten, indem ich meine Wagschale mit jugendlichen Einbildungen beschwerte. Wohl blieb auch dann noch unsere Freundschaft bestehen wie früher; mit unserem bisherigen trauten Beisammensein jedoch war es vorbei. Denn da wir nicht mehr demselben Ziele zustrebten, konnten wir uns un- S. 99 möglich ferner den gleichen gemeinschaftlichen Beschäftigungen hingeben. Als ich aber selbst ein wenig aus den Wogen des weltlichen Treibens emportauchte, da streckte er mir sofort beide Hände entgegen, um mich wieder an sich zu ziehen; so einfach jedoch vermochten wir die frühere Harmonie nicht wieder zu erlangen. Denn weil er mir nicht nur der Zeit nach voraus war, sondern dazu auch noch einen ungestümen Eifer entwickelt hatte, schwang er sich über mich hinaus zu einer beträchtlichen Höhe empor.
Tautologie für das vorher genannte Mönchsleben. ↩
