Über die Ölweihe und die heilige Verwendung des Öls.
1) Überleitung: So groß die Geheimnisse der heiligen Eucharistie auch sind, so steht doch ein anderes Sakrament, die Myronweihe, mit ihr auf gleicher Stufe. 3) Es sollen die einzelnen Akte dieser Weihe noch betrachtet werden, um aus den sichtbaren Zeichen zu dem einen Wesen des Sakramentes aufzusteigen.
So groß sind die Geheimnisse der heiligsten Eucharistie und so herrlich sind die geistigen Betrachtungs- S. 146 bilder, welche unsere Gemeinschaft und Vereinigung mit dem Einen, wie wir schon oft gesagt haben, nach dem Gesetz der Hierarchie heilig bewirken. Aber es gibt noch ein anderes Sakrament, welches mit diesem auf gleicher Stufe steht1. Unsere Meister nennen es „Myronweihe“. Wir wollen nun die einzelnen Akte derselben der Reihe nach ins Auge fassen, wie die heiligen symbolischen Zeichen es nahelegen, und so werden wir durch die Einzelmomente in hierarchischen Betrachtungen zu ihrem Einen (Ursprung und Wesen) emporgeführt werden.
D. hat nach seiner ganzen Darstellung die „Weihe des Salböls“ als Sakrament der Firmung aufgefaßt. Das Myron ist ihm nicht bloß θεῖον sondern θειότατον und ἱερώτατον. Wenn er es ferner θεουργικώτατον (oben II, 2, 7) nennt, so erinnert das sehr an Cyrill v. Jerusalem cat. 21, 3 (M. 33, 1092 A): τοῦ Πνεύματος ἁγίου ἐνεργετικόν. Auffällig ist die Gleichsetzung der Firmung mit der Eucharistie, da D. ausdrücklich sagt ὁμοταγὴς καὶ ταυτουργὸς τῷ τῆς συνάξεως τελεστηρίῳ (IV, 1 und IV, 3, 3). ↩
