DER HEILIGE HAGIODULOS
S. 82 Als der heilige Hagiodulos Abt im Kloster des seligen Gerasimos war, starb plötzlich einer der dortigen Brüder, und der Alte wußte nichts davon. Als nun der diensttuende Bruder mit dem Schall des Holzes alle Brüder zusammenrief, um dem Toten das Geleit zu geben, da kam der Greis und sah den Leichnam des Bruders in der Kirche liegen. Da wurde er betrübt, weil er ihn nicht hatte küßen können, ehe er aus dem Leben schied. Und er trat an das Lager und sprach zu dem Toten: Steh auf, Bruder, gib mir einen Kuß! und der stand auf und küßte den Alten. Da sprach der Greis: Und nun schlaf' weiter, bis Gottes Sohn kommt und dich aufweckt!
Derselbe Hagiodulos erging sich einst am Ufer des heiligen Jordan und dachte sinnend darüber nach, was wohl aus den zwölf Steinen geworden sei, die einst Josua für die Träger der Bundeslade hineingesenkt hatte Josua 4, 9. Und wie er noch sann, da traten die Wasser S. 83 nach beiden Seiten auseinander und er schaute die zwölf Steine. Da fiel er reuig nieder vor Gott und ging von dannen.
