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„Komm denn hierher vom Libanon, komm hierher vom Libanonl Du wirst herüber-, glücklich herübergelangen“1. Wieder und wieder nämlich müssen wir dieses Verses Klänge ertönen lassen, daß sie wenigstens dem Rufe der Herrnworte Folge leiste, wenn sie Menschenwort nicht glaubt. Diese Lehre ist nicht von uns ersonnen, sondern uns überkommen. So lautet die S. 365 Unterweisung des geheimnisvollen (Hohen) Liedes: „Er reiche mir einen Kuß von den Küssen seines Mundes! Denn Deine Brüste gehen über Wein und der Duft Deiner Salben über alle Gewürze. Ein ausgegossenes Salböl ist Dein Name“2. Dieser ganze wonnige Text tönt Spiel und Scherz, entfesselt rauschende Freude, entfacht Liebe. „Darum“, so heißt es, „gewannen Dich die Mägdlein lieb und zogen Dich an sich: Hinter dem Duft Deiner Salben laßt uns einherlaufen! Der König führte mich in sein Zelt“3. Mit Zärtlichkeiten machte er den Anfang, um so zum Gezelt zu gelangen.
