43.
Sie hingegen, an so harte Arbeit und strenge Tugendübung gewöhnt, daß sie mit der Hand die verschlossenen Tore öffnet, ins Freie hinauszieht, in den Kastellen dauernd Aufenthalt nimmt, läuft doch anfänglich noch „hinter dem Duft des Salböls einher“. Doch kaum gelangt sie ins Zelt, bewirken die Kastelle eine Umwandlung des Salböls: da sie dort anlangt, sieh, da ruft sie schließlich aus: „Ist er eine Mauer, laßt uns Türme von Silber darüber aufbauen!“1 Sie, die mit Zärtlichkeiten tändelte, führt bereits Türme auf. Hinter den kostbaren, hochragenden Turmzinnen der Heiligen gedeckt, vermag sie nicht bloß feindliche Überfälle abzuschlagen, sondern auch die sichere Schutzwehr der guten Werke herzustellen.
Hohes Lied 8, 9. ↩
