27.
[Forts. v. S. 380 ] Mit fürstlichem Luxus wird das verhängnisvolle Mahl veranstaltet. Der Zeitpunkt, da eine ungewöhnlich große Festschar sich eingefunden hatte, ward ausersehen: da ruft man der Königin Tochter aus den verborgenen inneren Gemächern und führt sie vor, um vor den Augen der Männer zu tanzen1. Was anders hätte sie auch von einer Ehebrecherin lernen können als Verletzung der Schamhaftigkeit? Oder was reizte mehr zur Lüsternheit als die durch lose Bewegungen veranlaßte Entblößung jener dem Auge entzogenen Körperteile, welche teils die Natur verbarg, teils die gute Sitte verhüllte? Als neckisches Liebäugeln, Halsdrehen und fliegendes Haar? Mit Recht ist von da zur Beleidigung Gottes nur ein Schritt. Wie könnte es denn dort, wo getanzt, gestrampelt, geklatscht wird, eine Ehrbarkeit geben?
Mark. 6, 21 f. ↩
