Einleitung und Inhalt.
Da Nestorius in diesem dritten an den Papst gerichteten, von Marius Mercator1 uns in lateinischer Übersetzung erhaltenen Schreiben wohl von einer bald zusammentretenden allgemeinen Synode redet, von der gegen ihn zu Rom bereits gefällten Sentenz aber noch Nichts weiß, so muß dasselbe zwischen dem 19. Nov., von welchem Tage das kaiserliche Berufungsschreiben der Synode datirt ist, und dem 30. Nov. 430, an welchem Nestorius das Schreiben des P. Cölestinus durch Cyrillus erhielt, geschrieben sein, vorausgesetzt, daß Nestorius nicht etwa seine dießbezügliche Unkenntniß nur heuchelte. Durch Verdächtigung des Cyrillus, sowie durch eine scheinbare unaufrichtige Nachgiebigkeit in Betreff des Ausdrucks „Gottesgebärerin„, für welchen er übrigens als beide Parteien versöhnenden und vermittelnden Ausdruck „Christusgebärerin“vorschlägt, möchte er gerne die von ihm wenigstens geahnte Verurtheilungssentenz von sich abwenden.
Ed. Migne, Patrol. Lat. t. XLVIII. p. 841. ↩
