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So besteht denn fort, was von der ewigen Wahrheit angeordnet worden ist: Der heilige Petrus, der für alle Zeit die Stärke besitzt, die ihm als "Fels" zuteil wurde, hat das übernommene Steuer der Kirche nicht verlassen. Nimmt er doch unter den übrigen Aposteln eine bevorzugte Stellung ein1 : So wird er vom Herrn der "Fels" und das "Fundament" genannt, zum "Pförtner des Himmelreichs" bestellt und zum "Schiedsrichter über Sündenvorbehalt und Sündennachlaß" eingesetzt, wobei sein Urteilsspruch auch im Himmel Geltung haben wird. Aus diesen geheimnisvollen Benennungen sollen wir erkennen, wie innig er mit Christus verbunden ist. Noch vollkommener und erfolgreicher versieht er also jetzt sein ihm anvertrautes Amt. Alle Teile seiner Pflichten und sorgenreichen Aufgaben erfüllt er i n dem und m i t dem, der ihn so ausgezeichnet hat. Wenn daher etwas von u n s in rechter Weise ausgeführt, in rechter Weise entschieden wird, wenn w i r in etwas bei dem barmherzigen Gott durch tägliche Bittgebete S. 9Erhörung finden, so ist dies auf das Wirken und die Verdienste desjenigen zurückzuführen, dessen Macht auf seinem Stuhle fortlebt und dessen Ansehen so hervorragend ist. Es ist dies, Geliebteste, der Lohn für den von Gott Vater dem Apostel ins Herz gesenkten Glauben, der sich über all die verkehrten Vermutungen der Menschen über die Person des göttlichen Heilands2 erhoben und so stark wie ein Felsen wurde, der allen Stürmen trotzt. Tagtäglich spricht Petrus durch den Mund der gesamten Kirche: "Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes"3 . Und jede Zunge, die den Herrn bekennt4 , macht sich die in diesem Ausspruch enthaltene Lehre zu eigen. Dieser Glaube schlägt den Satan in Bande und löst die Fesseln seiner Gefangenen. Er entrückt die Menschen dieser Welt und erschließt ihnen das Himmelreich. "Die Pforten der Hölle vermögen ihn nicht zu überwältigen5 ; denn Gott hat ihn mit solcher Kraft ausgerüstet, dass ihn weder jemals die Torheit der Ketzer verfälschen noch die Tücke der Heiden vernichten konnte.
