3.
Diesen Glauben, der durch die Himmelfahrt des Herrn vermehrt und durch die Sendung des Heiligen Geistes gekräftigt wurde, vermochten weder Fesseln noch Kerkerstrafen, weder Verbannung noch Aushungerung, weder Verbrennung noch Zerfleischung durch wilde Tiere, noch die von seinen Verfolgern angeordneten ausgesuchten grausamen Todesarten zu erschüttern. Auf der ganzen Welt wetteiferten Männer und Frauen, unmündige Knaben und zarte Mädchen für diesen Glauben ihr Blut zu vergießen. Dieser Glaube hat böse Geister gebannt1 , Krankheiten geheilt2 und Gestorbene zum Leben erweckt3 . Darum wurden auch die heiligen Apostel, die angesichts des furchtbaren Leidens des Herrn in Verwirrung geraten waren und auch seine tatsächliche Auferstehung nicht ohne Vorbehalt vernommen hatten4 , obwohl sie doch durch so viele Wunder gestärkt und durch so viele Predigten belehrt worden waren, erst durch seine Himmelfahrt so in ihrem Glauben gefördert, daß für sie alles, was ihnen vorher Furcht eingefößt hatte, nunmehr ein Grund zur Freude wurde. All ihre Blicke waren jetzt zu dem emporgerichtet, der als Gott zur Rechten des Vaters thront5 . Nicht mehr hinderte sie die Schranke ihres leiblichen Auges, den in S. 398ihrem Geiste zu schauen, der sich weder durch sein Herniedersteigen zur Erde vom Vater entfernt, noch durch seinen Aufstieg zum Himmel von seinen Jüngern getrennt hatte.
