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S. 339 Unter dem Namen des hl. Augustinus pflegt man in den Ausgaben seiner Werke vier Bücher unter der Überschrift: de symbolo ad Catechumenos abzudrucken. Diese vier Schriften werden bald Bücher, bald Traktate und auch Reden genannt. Keine dieser Bezeichnungsarten ist unzutreffend. Nach ihrem Umfange können sie im Sinne der Alten füglich Bücher heissen, obgleich nur das zweite Buch den Umfang kleinerer Schriften des hl. Augustinus erreicht. Aber auch der Name Tractate ist nicht ungeeignet, weil das erste, dritte und vierte Buch den Tractaten des großen Kirchenvaters ziemlich gleichkommen und die Form der Rede auch in mehreren Tractaten deutlich hervortritt. Reden endlich können die vier Bücher insofern mit Recht genannt werden, als sie an die Competenten bei Gelegenheit der feierlichen Symbolumsübergabe gehalten worden sind oder beziehungsweise so stilisirt sind. Da man in der damaligen Zeit auch die Ceremonien vor der Taufe, wie die Bezeichnung mit dem hl. Kreuze, die Taufexorcismen und besonders auch das Symbolum und das Gebet des Herrn Sakramente nannte, so könnte man ihnen auch den Titel homiliæ sacramentorum geben. In der That begegnet uns S. 340 diese Bezeichnung bei Gennadius, welcher in seinem Werke de viris illustribus c. 67 unter den Schriften des Salvianus auch diese Homilien nennt, indem er sagt: homiliæ episcopis factæ multæ, sacramentorum vero quantas non recordor. Die zweite Abtheilung dieses Satzes ist nicht, wie Reusch im Artikel Salvianus des Kirchenlexikons annimmt, unverständlich, sondern es werden die Homilien über die Sakramente, das Wort in seiner weiteren Bedeutung genommen, aufgeführt, wie wir denn solcher Reden eine ziemlich große Anzahl besitzen. Im Anschlusse an meinen Text habe ich die Bezeichnung „Bücher“ beibehalten.