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Against Vigilantius
14.
You will reply that every one can do this in his own country, and that there will never be wanting poor who ought to be supported with the resources of the Church. And we do not deny that doles should be distributed to all poor people, even to Jews and Samaritans, if the means will allow. But the Apostle teaches that alms should be given to all, indeed, 1 especially, however, to those who are of the household of faith. And respecting these the Saviour said in the Gospel, 2“Make to yourselves friends of the mammon of unrighteousness, who may receive you into everlasting habitations.” What! Can those poor creatures, with their rags and filth, lorded over, as they are, by raging lust, can they who own nothing, now or hereafter, have eternal habitations? No doubt it is not the poor simply, but the poor in spirit, who are called blessed; those of whom it is written, 3“Blessed is he who gives his mind to the poor and needy; the Lord shall deliver him in the evil day.” But the fact is, in supporting the poor of the common people, what is needed is not mind, but money. In the case of the saintly poor the mind has blessed exercises, since you give to one who receives with a blush, and when he has received is grieved, P. 423 that while sowing spiritual things he must reap your carnal things. As for his argument that they who keep what they have, and distribute among the poor, little by little, the increase of their property, act more wisely than they who sell their possessions, and once for all give all away, not I but the Lord shall make answer: 4“If thou wilt be perfect, go sell all that thou hast and give to the poor, and come, follow Me.” He speaks to him who wishes to be perfect, who, with the Apostles, leaves father, ship, and net. The man whom you approve stands in the second or third rank; yet we welcome him provided it be understood that the first is to be preferred to the second, and the second to the third.
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Gegen Vigilantius (BKV)
14.
Du wirst zur Antwort geben, dies könne ein jeder in seinem Vaterlande tun. Es werde nie an Armen fehlen, die aus den Kirchengütern zu unterhalten seien. Ich leugne nicht, daß man, falls die Umstände es erlauben, allen Armen, selbst den Juden und Samaritanern Almosen spenden soll. Aber der Apostel lehrt, daß man zwar alle unterstützen soll, jedoch an erster Stelle die Glaubensgenossen1 . Über diesen Punkt läßt sich auch der Erlöser im Evangelium aus mit den Worten: „Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit sie euch in die ewigen Wohnungen aufnehmen!“2 Können denn jene Armen, in denen trotz Lumpen und schmutzigem Körper die Begierlichkeit ständig auflodert, ewige Wohnungen haben, sie, die weder in der Gegenwart noch in der Zukunft Wohnungen besitzen? Nicht die Armen schlechtweg, sondern die Armen im Geiste werden selig genannt3 . Von ihnen gilt das Sprichwort: „Selig, wer Einsicht übt gegenüber den Armen und Dürftigen. Am Unglückstage wird der Herr ihn erretten“4 . Bei der Unterstützung der Armen aus dem gemeinen Volke bedarf es keineswegs der Einsicht, sondern des Almosens. Bei den heiligen Armen besteht die Seligkeit in der Erkenntnis, daß man einem Armen mitteilt, der nur errötend die Gabe annimmt und, nachdem er sie angenommen hat, schmerzlich davon berührt wird, daß er Fleischliches erntet, obwohl er Geistiges gesät hat. Aber auf des Vigilantius Behauptung, jene, welche die Nutznießung ihres Eigentums beibehalten und allmählich den Ertrag ihrer Besitztümer unter die Armen austeilen, S. 321handeln besser als die anderen, die das Ihrige verkaufen und alles auf einmal verschenken, gebe nicht ich die Antwort, sondern der Herr, der spricht: „Willst da vollkommen sein, dann gehe hin, verkaufe alles, was du hast, gib es den Armen, und dann komme, und folge mir nach!“5 Er wendet sich an den, der vollkommen sein will, der mit den Aposteln Vater, Schifflein und Netze verläßt. Was du rühmend erwähnst, das ist erst der zweite oder dritte Grad, den auch ich gelten lasse, aber unter dem Vorbehalte, daß der erste vor dem zweiten oder dritten den Vorzug hat.