6.
O mein Jesus, du allerhöchstes Gut! Bereite meine Seele und stärke sie und verschaffe ihr alsdann Gelegenheit, etwas für dich tun zu können; denn wer könnte es ertragen, soviel von dir zu empfangen, ohne dir etwas dafür zu vergelten? Es koste, o Herr, was es wolle; laß mich nur nicht mit so leeren Händen vor dir erscheinen, da ja der Lohn den Werken entsprechend erteilt werden muß. Sieh, hier ist mein Leben, meine Ehre und mein Wille: alles habe ich dir schon übergeben; dein bin ich; verfüge mit mir nach deinem Wohlgefallen! Ich sehe zwar, o mein Herr, wie wenig ich zu tun imstande bin; aber wenn ich in deiner Nähe auf jenem Turme stehe, von dessen Höhe aus man die Wahrheit schaut, und wenn du nicht von mir weichst, so vermag ich alles. Entfernst du dich aber nur ein wenig von mir, so werde ich dorthin geben, wo ich schon einmal war — in die Hölle.
