8.
An dem Orte, wohin man mich zur Herstellung meiner Gesundheit gebracht hatte, blieb ich drei Monate. Da die hier angewandte Kur für meine Körperbeschaffenheit zu stark war, so hatte ich diese ganze Zeit über die größten Leiden zu erdulden; ja, ich befand mich durch den Gebrauch der verordneten Arzneien binnen zwei Monaten am Rande des Grabes. Das Herzleiden, zu dessen Heilung ich gekommen war, nahm an Heftigkeit um vieles zu, so daß es mir zuweilen vorkam, als würde ich am Herzen von scharfen Zähnen gepackt; man fürchtete sogar, ich möchte rasend werden. Aus übergroßem Ekel konnte ich keine Speise mehr genießen und nur noch etwas Getränke zu mir nehmen. Dieser Mangel an Nahrung sowie ein lange anhaltendes Fieber und der Gebrauch eines Abführmittels, das mir fast einen Monat hindurch täglich gereicht wurde und mich ganz erschöpfte, hatten eine außerordentliche Abnahme meiner Kräfte zur Folge. Ich war darum so ausgezehrt, daß auch meine Nerven unter unerträglichen Schmerzen, die mir Tag und Nacht keine Ruhe ließen, einzuschrumpfen begannen. Eine sehr tiefe Traurigkeit, die sich allem dem noch zugesellte, machte das Übel voll.
