1.
Es liegt, wie schon erwähnt, sehr viel daran, daß man den Weg des Gebetes mit dem festen Entschlusse beginne, auf ihm beharrlich fortzuwandeln. Dafür gibt es so viele Gründe, daß ich zu weitläufig sein müßte, wollte ich alle anführen; ich will euch, meine Schwestern, darum nur zwei oder drei davon sagen. Der erste Grund ist folgender: Wenn wir einem, der uns so viel gegeben hat und fortwährend gibt, die ihm zugedachte kleine Aufmerksamkeit zu schenken uns entschließen, so wäre es der Billigkeit nicht entsprechend, wollten wir ihm dies nicht mit ganz entschiedenem Willen, sondern gleichsam nur leihweise geben, um es später zurückzunehmen. Es wäre dies um so unvernünftiger, da es gewiß nicht ohne Nutzen, ja sehr vorteilhaft für uns wäre. Meines Erachtens wäre dies kein Schenken. Bietet man aber einem anderen etwas an, so wird es ihn immer verdrießen, wenn man es wieder zurückfordert, besonders wenn er die ihm angebotene Sache, die er schon für sein Eigentum hielt, notwendig braucht. Geschähe dies unter Freunden und wäre der Anbieter dem anderen für vieles, was ihm dieser ohne alles Eigeninteresse schon geschenkt hat, zum Danke verpflichtet, so würde man es mit Recht für eine Erbärmlichkeit und für Mangel an Liebe halten, wenn so ein Mensch seinem Wohltäter auch nur eine geringfügige Sache, wenigstens als Zeichen der Liebe, nicht überlassen wollte.
