1.
Macht euch, meine Töchter, um der Liebe Gottes willen doch nichts aus der Gunst der Vorgesetzten! Jede befleißige sich, zu tun, was ihre Pflicht ist! Und wenn der Obere es ihr nicht dankt, so kann sie doch sicher sein, daß der Herr ihr Dank wissen und es ihr vergelten wird. Wir sind ja nicht hierhergekommen, um Lohn in diesem Leben zu suchen. Unsere Gedanken sollen immer auf das gerichtet sein, was ewig währt; auf Irdisches aber, das oft nicht einmal für diese Lebenszeit von Dauer ist, sollen wir gar keinen Wert legen. Heute ist der Obere mit anderen zufrieden; morgen wird er, wenn er an dir mehr Tugend wahrnimmt, dir geneigter sein, und wenn nicht, dann ist wenig daran gelegen. Gebt hierin ja keinen trüben Gedanken Raum! Denn manchmal fangen sie mit einer Kleinigkeit an, können euch aber nachher große Unruhe bereiten. Sperrt ihnen vielmehr den Weg durch die Betrachtung, daß euer Reich nicht von dieser Welt ist und hier alles gar bald ein Ende nimmt!
