4.
Fürwahr, o Herr, wo fände man einen Vater, der gestatten wollte, daß sein Sohn, und zwar ein solcher Sohn, den er uns geschenkt und den wir so übel behandelt, unter uns bleibe, damit er täglich aufs neue leide? Gewiß, o Herr, kein Vater konnte dies tun als nur der eine, und du wußtest wohl, wen du um so etwas batest. O mein Gott, welch große Liebe des Sohnes und welch große Liebe des Vaters! Zwar staune ich weniger über den guten Jesus; denn nachdem er einmal gesprochen: Fiat voluntas tua (Dein Wille geschehe!), mußte er auch diesen Willen so vollkommen erfüllen, wie er selbst vollkommen ist. Ja, er ist nicht, wie wir sind. Weil er wußte, daß er den Willen des Vaters vollziehe, wenn er uns liebe wie sich selbst, darum suchte er dieses Gebot auch mit den größten Opfern auf das vollkommenste zu erfüllen. Aber du, ewiger Vater, wie konntest du deine Einwilligung dazu geben? Warum willst du deinen Sohn noch täglich in so bösen Händen sehen? Nachdem du ihn schon einmal solchen hast überlassen wollen, so weißt du ja, wie übel diese ihn behandelt haben. Wie kann denn deine Liebe diese Beleidigungen ertragen, die ihm täglich, ja stündlich zugefügt werden? Wie viele Beleidigungen muß er besonders in unseren Tagen erdulden im Allerheiligsten Sakramente! In wieviel feindlichen Händen muß ihn da der Vater sehen! Wie viele Verunehrungen erfährt er da von den heutigen Irrlehrern!
