1.
In diesem evangelischen Gebete ist eine so erhabene Vollkommenheit enthalten, daß wir wohl sehen, welch ein vortrefflicher Meister es verfaßt hat. Könnten wir doch den Herrn genug dafür preisen! Eine jede von uns, meine Töchter, kann es für ihre besonderen Verhältnisse in Anwendung bringen. Ich muß staunen, wie in so wenigen Worten die ganze Beschauung und alle Vollkommenheit inbegriffen ist, so daß es scheint, wir bedürften keines anderen Buches und brauchten nur dieses Gebet zu studieren. Bisher hat uns der Herr jede Art des Gebetes, auch die hohe Beschauung nicht ausgeschlossen, gelehrt, indem er uns von der ersten Stufe des innerlichen Gebetes an weiter zum Gebete der Ruhe und endlich zu dem der Vereinigung führte. Verstände ich es, dies alles zu erklären, so könnte ich, auf diese wahre Grundlage mich stützend, ein umfangreiches Buch über das Gebet schreiben. Wie ihr gesehen, beginnt der Herr uns nunmehr die Wirkungen zu zeigen, die in der Seele zurückbleiben, wenn die ihr erwiesenen Gnaden von ihm sind.
