3.
Befleißt euch, meine Töchter, in diesem Hause sehr, euere Verwandten Gott zu empfehlen! Denn das ist billig. Außerdem aber weiset die Erinnerung an sie soviel wie möglich zurück, da ja unser Herz von Natur aus mehr an ihnen als an anderen Personen hängt. Ich bin von meinen Verwandten, wie sie mir sagten, sehr geliebt worden; und auch ich liebte sie derart, daß ich beständig an sie dachte; aber aus der Erfahrung, die ich sowohl an mir als auch an anderen gemacht habe, weiß ich, daß gerade die Verwandten uns am wenigsten helfen, wenn wir in Nöten sind. Ich nehme hier die Eltern aus; denn wunderselten ist es der Fall, daß diese ihren Kindern die Hilfe versagen. Es ist auch billig, daß wir uns gegen sie, wenn sie des Trostes bedürfen, nicht fremd verhalten, vorausgesetzt, daß das, was für uns die Hauptsache ist, nicht darunter leidet; wir können trotzdem doch losgeschält sein. Das nämliche gilt auch von den Geschwistern. Was aber die sonstigen Verwandten betrifft, so waren mir die Diener Gottes in meinen Anliegen eine weit größere Stütze als sie.
