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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Contra Faustum Manichaeum Gegen Faustus
3. Buch

2.

Augustinus antwortete: O hättest du doch das Evangelium mit frommem Eifer gelesen und das, was dich bei den Evangelisten als angeblich widersprüchlich in Harnisch brachte, besser sorgfältig untersucht statt es voreilig zu verurteilen! So wärest du, angesichts des augenfälligen Widerspruchs, der dir gleichsam auf der Titelseite entgegenkam, wenigstens auf den Gedanken gekommen, dass diesen Evangelisten schwerlich über den ganzen Erdkreis hin so viel Autorität zugestanden worden wäre, der sich der Scharfsinn so vieler hochgelehrter Männer unterworfen hat, wenn da nicht etwas ganz Bedeutsames verborgen läge. Was hat denn die Beobachtung, die du gemacht hast, schon viel zu bedeuten, dass nämlich Lukas nicht dieselben Ahnherren Christi dem Fleisch nach aufzählt wie Matthaeus, wo doch Ioseph bei beiden aufgeführt ist, bei Matthaeus, um die Reihe zu beenden, bei Lukas, um sie zu beginnen, Joseph, der wegen seiner wahrhaft heiligen und jungfräulichen Ehe mit der Mutter Christi es auch verdiente, sein Vater genannt zu werden, sodass also, um seiner Ehre als Ehemann gerecht zu werden, die Stammbaumreihen von ihm ausgehend oder zu ihm hinführend zusammengesetzt wurden? Was also hat deine Beobachtung schon viel zu bedeuten, dass Joseph nach Matthaeus einen andern Vater hat als nach Lukas, ebenso einen andern Grossvater nach diesem als nach jenem, und dass dann aufwärts bis zu David über viele Generationen hin die beiden nicht übereinstimmen in der Aufzählung der Vorfahren? So vielen scharfsinnigen und gelehrten Männern, äusserst sorgfältigen Kommentatoren der göttlichen Schriften, wäre also ein so offen daliegender und augenfälliger Widerspruch entgangen? Lateinischsprachige gibt es zwar recht wenige, doch wer könnte die griechischsprachigen zählen? Sie sahen den Widerspruch klar. Was gäbe es Leichteres? Und wer bemerkte das nicht, auch wenn er nur ganz kurz hinschaut? Doch die überragende Grösse jener Autorität ehrfurchtsvoll bedenkend glaubten sie daran, dass da etwas verborgen ist, das denen gegeben wird, die darum bitten (cf. Mt. 7,7), denen verweigert wird, die dagegen ankläffen, von denen gefunden wird, die es suchen, denen sich entzieht, die es anfechten, denen eröffnet wird, die anklopfen, denen verschlossen bleibt, die es angreifen: Sie baten darum, sie suchten es, sie klopften an, sie bekamen es, sie fanden es, sie traten ein.

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