82.
1. Schließlich muß man auch dies wissen, daß nicht die Seele1 es ist, die Schlaf nötig hat (denn sie ist stets in Bewegung2 ); vielmehr wird der Körper in regelmäßigen Abständen Ausruhezeiten überlassen, wobei dann die Seele nicht mehr durch den Körper wirkt, sondern für sich allein geistig tätig ist.
2. Daher sind auch, wenn man es richtig überlegt, die wahren Träume die Gedanken einer nüchternen Seele, die zur Zeit des Schlafes nicht durch das Mitempfinden mit dem Körper abgezogen ist und sich selbst das Beste raten kann; für die Seele aber bedeutet es das Verderben, wenn sie ohne Bewegung ist.
S. a91 3. Wenn sie daher immer an Gott denkt und durch den ununterbrochenen geistigen Verkehr mit ihm auch dem Körper das Wachsein vermittelt, so macht sie den Menschen dem Liebreiz der Engel ähnlich, indem sie sich das ewige Leben durch das Streben nach Wachsein erwirbt.
