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1.1 Und was die Ringübungen betrifft, die wir zugelassen haben, so sollen sie nicht aus unnützer Ruhmgier getrieben werden, sondern damit man männlichen Schweiß vergieße. Und man soll keine Mühe auf besondere Kunstfertigkeit verwenden, um mit der Ringkunst zu prunken, sondern man soll das Ringen üben, bei dem man aufrecht steht und bei dem es darauf ankommt, Hals, Hände und Seiten geschickt (aus den Umschlingungen des Gegners) herauszuwinden; denn eine solche mit gleichmäßig ausgebildeter Kraft durchgeführte Körperübung ist schicklicher und eines Mannes würdiger, da sie der nützlichen und manche Vorteile bringenden Gesundheit wegen vorgenommen wird; die anderen Kampfweisen aber zeigen, daß man eine Leibesübung mit nicht schicklichen Stellungen betreibt.
2. Allenthalben aber muß man das rechte Maß im Auge behalten. S. a182 Denn wie es sehr gut ist, wenn Anstrengungen dem Essen vorausgehen, so ist es sehr schlimm, wenn man sich über das Maß anstrengt, da dies Erschöpfung und Krankheiten verursacht. Man soll also weder völlig untätig noch auch mit Arbeit ganz überlastet sein.
3. Denn wie wir es hinsichtlich der Ernährung ausgeführt haben,2 so soll man in ähnlicher Weise bei allen Dingen und überall nicht auf eine üppige und zuchtlose Lebensweise bedacht sein, ebenso wenig aber auf die entgegengesetzte, die übermäßig strenge, sondern auf die, die zwischen beiden Gegensätzen liegt, die maßvoll und sittsam ist und sich von den beiden Fehlern frei hält, von der Üppigkeit und von der Kargheit.
