55.
1. Nun erzählt man, daß Erzieher des Achilleus Phoinix 1 gewesen sei und der Söhne des Kroisos Adrastos, 2 des Alexandros aber Leonides 3 und des Philippos Nausithoos. 4 Aber der eine war weibertoll, jener Phoinix, und der andere, Adrastos, war ein aus seiner Heimat vertriebener Flüchtling, und Leonides befreite den Makedonen nicht von seinem Dünkel, und S. 253 ebensowenig heilte Nausithoos den „Mann aus Pella“ 5 von seiner Trunksucht; und die Ausschweifungen des Alkibiades vermochte der Thraker Zopyros 6 nicht hintanzuhalten; doch war Zopyros ein gekaufter Sklave, und Sikinnos, der Erzieher der Söhne des Themistokles, war ein leichtfertiger Diener; er soll getanzt und den nach ihm benannten Tanz Sikinnis erfunden haben. 7
2. Nicht unbekannt blieben uns die sogenannten königlichen Erzieher bei den Persern; vier an der Zahl wurden diese mit Rücksicht auf ihre Tüchtigkeit aus allen Persern von den Königen der Perser ausgewählt und mit der Leitung ihrer Söhne betraut; 8 aber bei ihnen lernen die Knaben nur mit dem Bogen zu schießen; 9 wenn sie aber erwachsen sind, verkehren sie geschlechtlich mit Schwestern und Müttern und ihren unzähligen Weibern, rechtmäßigen Gattinnen sowohl als Nebenfrauen, 10 wie die Eber zur Begattung erzogen. Unser Erzieher aber ist der heilige Gott Jesus, der die ganze Menschheit leitende Logos; ja der die Menschen liebende Gott selbst ist Erzieher.
Vgl. Hom, Il. 9, 451 ff. ↩
Vgl. Herodot I 34–45. ↩
Vgl. Plut, Alex. 5; Moral, p. 179 E. ↩
Sonst, wie es scheint, nicht bekannt. ↩
Vgl. Demosth. De Hal. 7. ↩
Vgl. Platon, Alkib. I p. 122 B; Plut. Alkib. 1; Lyk. 16. ↩
Vgl. Herodot VIII 75; Plut. Them. 12; Athen. XIV p. 630 B. ↩
Vgl. Platon, Alkib. I p. 121 E. ↩
Vgl. Herodot I 136, wo neben dem Bogenschießen noch das Reiten und das die-Wahrheit-sprechen genannt sind. ↩
Vgl. Strom. III. 11, 1, wo für diese Angabe Xanthos als Quelle genannt wird. ↩
