75. S. 271
1. Mit allen Kräften, mit Verwendung aller Mittel seiner Weisheit hat sich der Erzieher der Menschheit, unser göttlicher Logos, darangemacht, die Unmündigen zu retten, indem er ermahnt, tadelt, Vorwürfe macht, zurechtweist, droht, heilt, Verheißungen gibt, Gnadengaben spendet, den unvernünftigen Trieben der Menschheit „gleichsam viele hemmende Zügel anlegt“. 1
2. Um es kurz zu sagen, der Herr verhält sich so gegen uns wie wir gegen unsere Kinder. „Hast du Kinder? So züchtige sie“, mahnt die Weisheit, „und beuge sie von ihrer Jugend an! Hast du Töchter? So achte auf ihren Leib und mache gegen sie dein Angesicht nicht heiter!“ 2 Und doch lieben wir unsere Kinder, Söhne sowohl wie Töchter, gar sehr und mehr als alles andere.
3. Da diejenigen, die nur zu Gefallen reden, dem wenig Liebe erweisen, dem sie nicht wehetun, diejenigen aber, die in heilsamer Absicht herbe Worte sprechen, zwar für den Augenblick lästig sind, aber für die Folgezeit eine Wohltat erweisen, so hat der Herr nicht die augenblickliche Lust, sondern die zukünftige Ergötzung im Auge. Wir wollen uns aber jetzt der Art seiner liebevollen Erziehung zuwenden unter Anführung von Zeugnissen aus den Propheten.
