73.
1. Aufs klarste können wir etwa so folgern, daß ein und derselbe Gott ist. Der Heilige Geist sagte in Lobgesängen: „Denn ich werde schauen die Himmel, S. 269 die Werke seiner Finger“ 1 und „Der die Himmel schuf, wohnt in den Himmeln“ 2 und „Der Himmel ist dein Thron;“ 3 der Herr aber sagt in dem Gebet: „Unser Vater, der du in den Himmeln bist;“ 4 die Himmel sind aber dessen Eigentum, der die Welt erschuf; es ist also unwiderleglich, daß der Herr auch der Sohn des Schöpfers ist. Wenn aber der Schöpfer, wie von allen zugegeben wird, gerecht ist, Sohn des Schöpfers 5 aber der Herr ist, so ist folglich der Herr der Sohn des Gerechten.
2. Deswegen sagt auch Paulus: „Jetzt aber ist ohne Gesetz die Gerechtigkeit Gottes offenbar geworden“ und wiederum, damit du Gott noch mehr für gerecht 6 hältst: „Die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, für alle, die da glauben; denn es ist kein Unterschied;“ 7 und darüber hinaus fügt er als Zeuge der Wahrheit ein wenig später noch hinzu: „Während der Zeit der göttlichen Nachsicht, zum Beweis dafür, daß er selbst gerecht ist und den gerecht macht, der aus dem Glauben ist, Jesus.“ 8
3. Er weiß aber, daß das Gerechte gut ist; das zeigt sich, wenn er an einer Stelle sagt: „Demnach ist das Gesetz heilig und das Gebot heilig und gerecht und gut,“ 9 wobei er die beiden Wörter für den gleichen Begriff verwendet.
Ps. 8, 4. ↩
Vgl. Judith 13, 18; Ps. 2, 4. ↩
Vgl. Ps. 10, 4; 102, 19; Is. 66, 1. ↩
Matth. 6, 9. ↩
Clemens gebraucht für den Begriff „Schöpfer“ hier in dem gleichen Satz die Worte κτίστης und δημιουργός ohne Bedeutungsunterschied; vgl. zu dieser Variatio E. Tengblad, Syntaktisch-stilistische Beiträge zur Kritik und Exegese des Clemens von Alexandrien, Lund 1932, S. 8. ↩
Nach θεὸν ist δίκαιον einzuschieben. ↩
Röm. 3, 21 f. ↩
Ebd. 3, 26. ↩
Ebd. 7, 12. ↩
