Übersetzung
ausblenden
Kirchengeschichte (BKV)
2. Kap. Zusammenfassende Belehrung über die Präexistenz und Gottheit unseres Erlösers und Herrn, des Gesalbten Gottes.
Da von der doppelten Natur (τρόπος) Christi die eine, durch welche er als Gott erkannt wird, dem Haupte des Körpers gleicht, die andere, in der er um unseres Heiles willen ein gleich uns leidender Mensch geworden ist, mit den Füßen verglichen werden kann, so dürfte die folgende Ausführung nur dann korrekt sein, wenn wir in der Darstellung seiner ganzen Geschichte von dem Wichtigsten und Bedeutendsten, was gesagt werden kann, ausgehen. Auf solche Weise wird sowohl das ehrwürdige Alter als auch die Göttlichkeit des Christentums denen klar, welche es für eine Neuerung und etwas Fremdartiges halten, das erst gestern und nicht schon früher in die Erscheinung getreten sei.
Keine Schrift könnte eine genügende Beschreibung der Abstammung, der Würde, des Wesens, der Natur Christi geben. Daher sagt der Heilige Geist in den Prophetenschriften: „Wer wird sein Geschlecht aufzählen?“1 Denn niemand hat den Vater gekannt außer der Sohn, und wiederum hat nie jemand den Sohn richtig erkannt außer allein der Vater, der ihn erzeugt hat.2 Wer außer dem Vater sollte das Licht, das vor der Welt war, die vor der Zeit erkennende und wesenhafte Weisheit, den lebenden göttlichen Logos, der am Anfange bei dem Vater war, vollkommen erkennen, ihn, den zuerst und allein vor jedem sichtbaren und unsichtbaren Gebilde und Geschöpfe Erzeugten Gottes, den obersten Führer des himmlischen, unsterblichen Geisterheeres, den „Engel des großen Ratschlusses“,3 den Vollbringer des verbor- S. 19 genen väterlichen Willens den, der mit dem Vater das Weltall erschaffen hat und die zweite Ursache der Welt nach dem Vater ist, den wahren, eingeborenen Sohn Gottes, den Herrn, Gott und König aller Geschöpfe, der die Herrschaft und die Herrlichkeit zugleich mit der Gottheit, der Macht und Ehre vom Vater erhalten hat?In der geheimnisvollen Lehre der Schrift über seine Gottheit heißt es nämlich; „Im Anfange war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort; alles wurde durch dasselbe erschaffen, und ohne dasselbe ist nichts erschaffen worden.“4 Und der große Moses, der älteste aller Propheten, gibt, da er, vom göttlichen Geiste erleuchtet, das Wesen und die Ausgestaltung des Weltalls beschreibt, die Lehre, der Weltbildner und Schöpfer des Alls habe eben Christus und keinem anderen als seinem offenbar göttlichen und eingeborenen Logos die Erschaffung der niederen Wesen (ὑπερβεβηκότα) überlassen und sich mit ihm über die Schöpfung des Menschen besprochen. Er berichtet: „Gott sprach: Lasset uns den Menschen machen nach unserem Bilde und Gleichnisse!“5 Die gleiche Ansicht vertritt noch ein anderer Prophet, indem er in seinen Psalmen über Gott verkündet: „Er sprach, und es wurde erschaffen; er befahl, und es wurde gebildet.“6 Hiermit deutet er an, daß der Vater und Schöpfer als der Allbeherrscher mit königlichem Winke befiehlt, und daß der göttliche Logos, derselbe, der von uns verkündet wird, als der zweite nach ihm, den väterlichen Befehlen gehorcht. Schon von Beginn des Menschengeschlechtes an haben alle, welche sich bekanntlich durch Gerechtigkeit und die Tugend der Frömmigkeit ausgezeichnet haben, nämlich gleich dem großen Diener Moses zunächst schon vor ihm Abraham und seine Kinder und alle, die nach ihm als Gerechte und Propheten gelebt haben, den göttlichen Logos mit den reinen Augen des Geistes erkannt und ihm als Sohn Gottes die gebührende Ehrfurcht erwiesen. Keines- S. 20 wegs ließ Abraham von der Anbetung des Vaters ab, wodurch er für alle zum Lehrer der Erkenntnis des Vaters geworden ist. Gott der Herr erschien, wie es heißt,7 als einfacher Mensch dem Abraham, da er unter der Eiche Mambre saß. Abraham fiel sofort, obwohl er mit seinen Augen nur einen Menschen sah, nieder, betete ihn als Gott an, flehte zu ihm als Herrn und gestand, daß er ihn erkenne, mit den Worten: „Herr, der du die ganze Erde richtest, stehe vom Urteile ab!“8 Da nun kein vernünftiger Mensch annimmt, daß das unerzeugte und unveränderliche Wesen Gottes, des Allherrschers, sich in die Gestalt eines Mannes verwandelt habe oder in der Gestalt eines Geschöpfes die Augen täusche oder daß die Schrift hier gar Falsches berichte, da aber Gott, der Herr, der die ganze Erde richtet und das Urteil fällt, in menschlicher Gestalt erschien, wer anders als allein der von ihm ausgehende Logos kann darunter verstanden werden? Denn an die erste Ursache der Welt zu denken, ist nicht gestattet. Vom Logos heißt es in den Psalmen: „Er entsandte sein Wort und heilte sie und bewahrte sie vor dem Untergange.“9 Ganz deutlich verkündet Moses diesen zweiten Herrn nach dem Vater mit den Worten: „Der Herr ließ über Sodoma und Gomorrha Schwefel und Feuer regnen vom Herrn.“10 Als derselbe dem Jakob in Menschengestalt erschien, bezeichnet ihn die göttliche Schrift als Gott; denn er sagt zu Jakob: „Nicht mehr soll dein Name Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein; denn mit Gott hast du gerungen.“11 Auch nannte Jakob den Namen jenes Ortes „Erscheinung Gottes“, indem er bemerkte: „Ich sah Gott von Angesicht zu Angesicht, und meine Seele wurde gerettet.“12 Nicht dürfte man etwa bei diesen von der Schrift erwähnten Gotteserscheinungen an untergeordnete Engel oder Diener Gottes denken; denn wenn einer von diesen den Menschen erscheint, dann drückt sich S. 21 die Schrift nicht unklar aus, sondern erklärt, wie sich leicht durch tausend Zeugnisse bestätigen läßt, ausdrücklich, daß nicht Gott und nicht der Herr, sondern Engel gesprochen hätten. Als Josue, des Moses Nachfolger, den Logos auch nicht anders als in menschlichem Aussehen und Auftreten sah, nannte er ihn, da er Führer der himmlischen Engel und Erzengel und der überirdischen Mächte und Kraft und Weisheit des Vaters ist und er nach ihm mit der Herrschaft und Gewalt über alles betraut worden war, den obersten Führer der Mächte des Herrn. Es steht nämlich geschrieben: „Es geschah, als Josue in Jericho war, da blickte er auf und sah vor sich einen Menschen stehen, in dessen Hand ein gezücktes Schwert war. Josue trat zu ihm und fragte ihn: ‚Bist du einer der Unsrigen oder einer der Feinde?’ Jener entgegnete: ‚Der vor dir jetzt erschienen ist, ist der oberste Führer der Mächte des Herrn.’ Da fiel Josue auf sein Angesicht auf die Erde nieder und sprach zu ihm: ‚Mein Herr, was befiehlst du dem Knechte?’ Und der oberste Führer des Herrn antwortete Josue: ‚Löse deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilig!’“13 Aus der Gleichheit der Worte kann man entnehmen, daß jene Person niemand anderer ist als der, welcher zu Moses gesprochen hatte, dem gegenüber sich die Schrift derselben Worte in gleicher Lage bedient; „Da der Herr sah, daß Moses komme, zu schauen, rief er ihm aus dem Dornstrauch entgegen: ‚Moses, Moses!’ Dieser fragte: ‚Was gibt es?’ Und er antwortete: ‚Nähere dich nicht! Löse deine Schuhe von deinen Füßen! Denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilige Erde.’ Und er fuhr fort: ‚Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs.’“14 Daß es tatsächlich ein Wesen gibt, welches schon vor der Welt lebte und war und welches als Wort Gottes und sich offenbarende Weisheit dem Vater und dem Gott des Alls bei der Erschaffung aller gewordenen S. 22 Dinge behilflich war, lehren nicht nur die angeführten Beweise, sondern auch der eigene Mund der Weisheit selbst, welche durch Salomon klar und deutlich folgende Geheimnisse über sich offenbart: „Ich, die Weisheit, habe mich im Zelte der Klugheit und Erkenntnis niedergelassen, und die Einsicht habe ich zu Rate gerufen. Durch mich regieren die Könige und erlassen die Herrscher ihre Gesetze. Durch mich sind die Großen groß und herrschen die Mächtigen über die Erde.“15 Die Weisheit fügt noch bei: „Der Herr hat mich am Anfange seiner Wege für sein Werk erschaffen; vor der Zeit hat er mich gegründet. Im Anfange, vor Erschaffung der Erde, ehe noch die Wasserquellen hervorsprudelten, ehe noch die Berge aufgestellt wurden, vor allen Hügeln erzeugte er mich. Als er den Himmel bereitete, war ich bei ihm, und als er unter dem Himmel die Quellen sicherte, war ich bei ihm, um zu ordnen. Ich war es, mit dem er sich täglich freute. In seiner Gegenwart freute ich mich zu jeder Zeit, da er sich ergötzte an der Vollendung der Erde.“16 Daß der göttliche Logos präexistierte und daß er, wenn auch nicht allen, so doch einzelnen erschienen ist, diese Tatsache haben wir in Kürze festgestellt.
Der Grund, warum der göttliche Logos nicht wie jetzt, so auch schon früher allen Menschen und allen Völkern verkündet wurde, dürfte sich aus folgendem ergeben: Das frühere Leben der Menschen war noch nicht fähig, Christi Lehre, die voll Weisheit und Kraft ist, zu erfassen. Der erste Mensch hatte gleich am Anfange nach seinem ersten seligen Dasein das göttliche Gebot gering geachtet, war deshalb in dieses sterbliche, leidenvolle Leben geraten und hatte gegen die frühere Seligkeit in Gott diese verfluchte Erde eingetauscht. Seine Nachkommen, welche unsere ganze Erde bevölkerten, waren, von dem einen und anderen abgesehen, noch viel schlimmer geworden und hatten ein tierisches Dasein und ein widernatürliches Leben geführt. Ja sie hatten nicht ein- S. 23 mal an Städte und Staaten, an Künste und Wissenschaften gedacht. Von Gesetzen und Verordnungen, von Tugend und Philosophie hatten sie nicht einmal eine Idee. Als Nomaden hatten sie gleich Wilden und Barbaren in der Wüste gelebt. Da sie durch das Übermaß freigewollter Bosheit die natürlichen Verstandesanlagen und die vernunftgemäßen, zarten Keime des menschlichen Herzens vernichtet hatten, hatten sie sich allen möglichen Schändlichkeiten ganz und gar hingegeben, so daß sie einander zugrunde richteten, einander mordeten, gelegentlich zu Menschenfressern wurden, sich zum Kriege gegen Gott und zu den allbekannten Kämpfen mit den Riesen erkühnten, daran dachten, die Erde zum Bollwerk gegen den Himmel zu machen, und sich in ihrem wahnsinnigen, maßlosen Hochmut anschickten, den Herrn der Welt selbst zu bekriegen. Wegen dieses Verhaltens bestrafte sie der allwissende Gott durch Überschwemmungen und rächte sich an ihnen wie an einem über die ganze Erde sich erstreckenden Urwald durch Feuer. Er schlug sie durch anhaltende Hungersnot, durch Pest und Krieg und durch Blitz und Ungewitter, sie durch bittere Strafen vor schrecklicher, schlimmster Seelenkrankheit bewahrend. Damals, als beinahe alle Menschen vom starken Schwindel der Bosheit erfaßt waren und fast alle Menschenseelen wie von einem furchtbaren Rausch verfinstert und betäubt wurden, erschien die erstgeborene und ersterschaffene (πρωτόκτιστος) Weisheit Gottes, der präexistierende Logos selbst im Übermaße seiner Menschenliebe bald den niederen Geschöpfen in Engelsgestalt, bald dem einen und anderen der alten Gottesfreunde in eigener Person als erlösende Gotteskraft eben in Menschengestalt, weil es nicht anders möglich war. Erst als nun durch diese Gottesfreunde die Samen der Gottesfurcht in die Masse getragen wurden und aus den alten Hebräern auf Erden ein ganzes Volk der Gottesfurcht erstand, erst als der Logos dieser noch an alten Gewohn- S. 24 heiten hängenden Volksmasse durch den Propheten Moses Vorbilder und Symbole eines geistigen Sabbates und einer (geistigen) Beschneidung und Hinweise auf andere erhabene Lehren gab, ohne aber schon in die Geheimnisse selbst einzuführen, erst als durch das Bekanntwerden der jüdischen Gesetze, welche gleich einem Wohlgeruch unter die ganze Menschheit drangen, infolge der Bemühungen von Gesetzgebern und Philosophen, die überall auftraten, zahlreiche Völker gesitteter wurden, ihr wilder, roher, tierischer Sinn sich in Sanftmut verwandelte und sie in aufrichtigem Frieden freundschaftlich miteinander verkehrten,17 erst jetzt, zu Beginn des römischen Kaiserreiches, erschien allen übrigen Menschen und den Heiden des ganzen Erdkreises, da sie vorbereitet und bereits fähig waren, die Erkenntnis des Vaters anzunehmen, derselbe Lehrer der Tugenden, der Diener des Vaters in allem Guten, der erhabene und himmlische Logos Gottes, in Menschengestalt, ohne jedoch unsere körperliche Natur in etwas zu ändern. Jetzt erst wirkte und litt er, wie es die Prophezeiungen verkündet hatten, indem sie erklärten, es werde jemand, der Mensch und Gott zugleich ist, öffentlich auftreten, wunderbare Werke verrichten und sich allen Völkern als Lehrer der Verehrung des Vaters erweisen, und indem sie seine wunderbare Geburt, seine neue Lehre, das Außerordentliche seiner Taten, ferner die Art seines Todes, seine Auferstehung von den Toten und schließlich seine wunderbare Himmelfahrt prophezeiten. Die endgültige Herrschaft des Logos schaute in göttlicher Inspiration der Prophet Daniel, und in göttlichem Geiste, aber in menschlicher Form beschreibt er also die Gottes- S. 25 erscheinung. „Ich schaute“, — sagt er — „bis die Throne aufgestellt waren und der Bejahrte sich gesetzt hatte. Sein Gewand war wie weißer Schnee und sein Haupthaar wie reine Wolle. Sein Thron war Feuerflamme und dessen Räder loderndes Feuer. Ein Feuerstrom wälzte sich vor ihm dahin. Abertausende dienten ihm und Abertausende umstanden ihn. Das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden aufgeschlagen.“18 Sodann heißt es weiter: „Ich schaute, und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer, der war wie ein Menschensohn. Er schritt bis zu dem Bejahrten und wurde vor ihn geführt. Und es wurde ihm gegeben die Macht und die Ehre und das Reich, und alle Völker und Stämme und Zungen werden ihm dienen. Seine Herrschaft ist ewige Herrschaft, welche nicht aufhören wird, und sein Reich wird nicht zugrunde gehen.“19 Diese Prophezeiungen kann man offenbar auf niemand anderen beziehen als auf unseren Erlöser, welcher am Anfange bei Gott war als Gott und Logos und welcher wegen seiner schließlichen Menschwerdung Menschensohn genannt wird. Mit dem Gesagten wollen wir uns nunmehr begnügen; denn in einer eigenen Schrift hatten wir die Prophetenstellen über unseren Erlöser Jesus Christus gesammelt und an anderer Stelle die Offenbarungen über ihn noch wirkungsvoller zusammengetragen.20
Is. 53, 8. ↩
Vgl. Matth. 11, 27. ↩
Is. 9, 6. ↩
Joh. 1, 1. 3. ↩
Gen. 1, 26. ↩
Ps. 32, 9; 148, 5. ↩
Gen. 18, 1. ↩
Ebd. 18, 25. ↩
Ps. 106, 20. ↩
Gen. 19, 24. ↩
Ebd. 32, 28. ↩
Ebd. 32, 30. ↩
Jos, 5, 13—16. ↩
Exod. 3, 4—6. ↩
Sprichw. 8, 12, 15—16. ↩
Ebd. 8, 22—25. 27 f. 30 f. ↩
Nach Eusebius und vielen christlichen Lehrern bewirkte das mosaische Gesetz sittliche Besserung. Anders und tiefer urteilte der hl. Paulus im Römer- und Galaterbriefe. Nach ihm fiel das jüdische Volk durch das Gesetz des Moses erst recht in Sündenelend, so daß es keinen Grund hatte, sich gegenüber den sittlich verkommenen Heiden mit dem Gesetze zu brüsten. ↩
Dan. 7, 9 f. ↩
Ebd. 7, 13 f. ↩
Vgl. des Eusebius’ Schrift „Evangelische Beweisführung“ (εὐαγγελικὴ ἀπόδειξις) von deren 20 Büchern nur noch 1—10 und ein Stück von 15 erhalten sind. ↩
Übersetzung
ausblenden
Histoire ecclésiastique
CHAPITRE II : RÉSUMÉ SOMMAIRE DE LA DOCTRINE SUR LA PRÉEXISTENCE ET LA DIVINITÉ DE NOTRE SAUVEUR ET SEIGNEUR LE CHRIST DE DIEU
Le Christ a deux sortes de nature ; on peut comparer l'une à la tête du corps, et par elle il est reconnu Dieu; l'autre, aux pieds, et par elle il a revêtu notre humanité et est devenu capable de souffrir comme nous, pour notre salut. L'exposition de ce qui va suivre sera parfaite si nous prenons pour point de départ les sommets qui dominent toute l'histoire chrétienne : ainsi l'antiquité et la majesté du christianisme apparaîtra manifeste à ceux qui le regardent comme une secte récente et étrangère qu'hier encore on ne connaissait pas.
[2] La génération, la dignité, la substance même et la nature du Christ dépassent tout ce que peut exprimer la parole : c'est pourquoi l'Esprit divin dit dans les prophéties : « Qui racontera sa génération ? » Car personne ne connaît le Père si ce n'est le Fils et personne ne connaît le Fils comme il convient hormis le Père qui l'a engendré. [3] Cette lumière plus ancienne que le monde, cette sagesse intellectuelle et substantielle qui a précédé les siècles, ce Verbe-Dieu qui vit et existe au commencement dans le Père, qui le comprendrait purement sinon le Père? Il est antérieure- 15 ment à toute création et à toute organisation d'êtres visibles et invisibles, le premier et l'unique rejeton de Dieu (voy. l'Appendice), le chef de l'armée céleste des esprits immortels, l'ange du grand conseil, le ministre de la pensée cachée du Père ; il est avec le Père l'ouvrier de l'univers, la seconde cause après le Père de tout ce qui existe, le Fils engendré et unique de Dieu, le maître et dieu et roi de toutes créatures. Il a reçu de son Père la domination, la force avec la divinité, la^puissance et l'honneur; car il est dit de lui selon la mystérieuse théologie des Écritures qui traite de lui : « Au commencement était le Verbe et le Verbe était auprès de Dieu et le Verbe était Dieu; tout a été fait par lui et sans lui rien n'a été fait ».1
[4] Le grand Moïse, le plus ancien de tous les prophètes, décrivant sous l'action de l'Esprit divin la création et l'organisation du monde, enseigne que le créateur et ouvrier de l'univers n'a accordé qu'au Christ, et pas à d'autres, comme à son Verbe divin et premier né, la création des êtres inférieurs ; il le montre s'entretenant avec lui au sujet de la création de l'homme ; « Car Dieu dit, raconte Moïse, faisons l'homme à notre image et ressemblance, » [5] Un autre prophète se porte garant de celte parole ; voici comme il parle de Dieu dans ses chants : « Il dit 17 et les êtres existèrent, il ordonna et ils furent créés. » Il présente ainsi le Père et créateur commandant en souverain avec un geste royal, et, au second rang après lui, le Verbe divin, celui-là même qui nous a été prêché, exécutant les ordres paternels.
[6] Tous ceux que depuis la création de l'homme l'on dit s'être distingués dans la justice et la vertu de religion, les disciples de Moïse le grand serviteur de Dieu, et le premier avant lui, Abraham, ainsi que ses enfants, et ceux qui furent après lui justes et prophètes, tous l'ont contemplé avec l'œil pur de leur intelligence; ils l'ont reconnu et lui ont rendu l'honneur qui convient au Fils de Dieu. [7] Lui-même, du reste, n'a jamais négligé le culte religieux de son Père et il a été pour tous le maître de la connaissance du Père. Dieu et Seigneur, il est dit s'être laissé voir sous les traits d'un simple mortel à Abraham assis près du chêne de Mambré (voy. l'Appendice) : le patriarche se prosterne aussitôt et quoique ses yeux ne lui laissent apercevoir qu'un homme, il l'adore comme un Dieu et le prie comme un Seigneur. Il prouve qu'il n'ignore pas qui il est, lorsqu'il lui dit en propres termes : » Seigneur, toi qui juges toute la terre, ne feras-tu pas justice?2 « [8] La raison ne peut aucunement prouver que la nature non engendrée et immuable du Dieu tout-puissant se soit changée en une forme humaine ou qu'elle ait trompé les yeux par la vaine apparence d'une créature, ou que l'Écriture ait imaginé ce récit d'une façon mensongère. Ce Dieu et Seigneur qui juge toute la terre et qui rend la justice, qui a été vu sous les dehors d'un homme, quel autre nom lui donner 19 s'il c'est pas permis de dire qu'il est la première cause de l'univers, sinon celui de son Verbe qui existait avant la création ? Il est dit de lui dans les Psaumes : « Il a envoyé son Verbe et il les a guéris et il les a délivrés de leur corruption. » [9] Moïse le présente en termes très clairs comme le second maître après le Père lorsqu'il déclare que : « Le Seigneur fit pleuvoir sur Sodome et Gomorrhe le soufre et le feu de la part du Seigneur. » Lorsqu'il apparut de nouveau à Jacob sous la forme humaine, la divine Écriture l'appelle Dieu ; alors il dit au patriarche : « Ton nom ne sera plus Jacob, mais Israël, car tu as été fort avec Dieu. » Alors aussi Jacob nomma ce lieu : Vision de Dieu, « car, dit-il, j'ai vu Dieu face à face et mon âme a été sauvée. »
[10] Qu'il s'agisse d'anges inférieurs à Dieu dont ils sont les serviteurs, dans les apparitions ainsi décrites, c'est ce qu'il n'est pas permis de penser ; car chaque fois que l'un d'eux s'est montré aux hommes, le texte sacré ne le cache pas et il n'attribue le fait ni à Dieu ni au Seigneur, mais il nomme formellement les anges : il est aisé de s'en convaincre dans un grand nombre de passages.
[11] Le successeur de Moïse, Josué appelle ce personnage le prince des anges célestes, des archanges et des puissances qui sont au-dessus du monde, la puissance et la sagesse du Père (voy. l'Appendice), celui à qui a été confié la seconde place dans la royauté et le gouvernement de l'univers, le chef suprême des armées du Seigneur : en quelle circonstance ? après 21 qu'il lui eût apparu derechef sous la forme et l'aspect d'un homme.3 [12] Il est écrit en effet : « Voici ce qui arriva à Josué lorsqu'il était à Jéricho : il leva les yeux et, ayant regardé, il vit un homme qui se tenait en face de lui, une épée nue à la main, et Josuê s'avança en disant : « Es-tu des nôtres ou des ennemis? » Il lui répondit : « Je suis le chef suprême de « la puissance du Seigneur et maintenant je viens, u Et Josué tombant la face contre terre lui dit : « Maître « qu'ordonnes-tu à ton serviteur ? » Et le chef des armées du Seigneur dit à Josué : « Quitte tes sandales, car le lieu où tu te tiens est un lieu sacré. » [13] Il ressort évidemment de ce langage, que celui qui parle en cet endroit est le même qui s'est nommé à Moïse, car l'Écriture se sert des mêmes termes pour celui-ci : « Comme le Seigneur le vit qui s'approchait pour contempler la vision, le Seigneur l'appela du buisson : « Moïse, Moïse I — Qu'y a-t-il, » demanda celui-ci. Et le Seigneur reprit : « N'approche pas ainsi, mais détache la sandale de tes pieds ; car le sol que lu foules est une terre sainte. » Et il ajouta : « Je suis le Dieu de ton père, le Dieu d'Abraham, le Dieu d'Isaac, le Dieu de Jacob. »
[14] Qu'il ait existé avant le monde une substance vivante et subsistante qui a aidé le Père et Dieu de l'univers dans la création de tous les êtres, qu'elle soit appelée Verbe de Dieu et Sagesse, en outre des preuves déjà apportées, on peut l'inférer de ce que cette Sagesse divine dit elle-même (voy. l'Appendice), lorsqu'elle déclare très nettement par la bouche de Salomon 23 (vojr. l'Appendice) : « Je suis la Sagesse, j'habite dans le conseil, et je m'appelle science et intelligence. Par moi, les rois règnent et les puissants écrivent la justice. Par moi, les grands dominent et les tyrans commandent à la terre. »4 5 [15] Et elle poursuit : « Le Seigneur m'a formée comme commencement de ses voies en vue de ses œuvres : il m'a établie avant le» siècles. Avant de créer la terre, avant de faire couler les sources des eaux, avant d'asseoir les montagnes sur leurs bases, avant toutes les collines, il m'a engendrée. Lorsqu'il préparait le ciel, j'étais avec lui ; lorsqu'il établissait les sources constantes sous les cieux, j'étais assise et j'agissais avec lui. J'étais assise là où il se réjouissait chaque jour, et j'exultais devant lui à toute occasion tandis qu'il s'applaudissait d'avoir créé la terre, »
[16] Le Verbe divin existait donc avant l'univers et s'est manifesté à certains, sinon à tous, ainsi que je viens de l'exposer brièvement.
[17] Pourquoi ne fut-il pas annoncé autrefois à tous les hommes et dans toutes les nations comme il l'est aujourd'hui ? En voici l'explication : le genre humain dans l'antiquité n'était pas capable d'atteindre la doctrine Christ, parfaite en sagesse et en vertu. [18] Tout d'abord le premier homme vécut au sein du bonheur, mais il transgressa le précepte de Dieu et tomba dans l'existence corruptible et périssable qui est la nôtre. Il reçut en partage la terre maudite que nous habitons, à la place des délices divines d'autrefois. Ses descendants 25 la peuplèrent dans son entier, mais tous, sauf un ou deux, se montrèrent beaucoup plus méchants que lui et s'abandonnèrent à une vie brutale et déréglée (voy, l'Appendice).6 [19] Parmi eux, nul souci ni de villes, ni de constitutions politiques, ni d'arts, ni de sciences. Lois, droit, vertu, philosophie ne leur étaient pas connus, même de nom. Ils menaient une vie nomade dans les déserts, comme des êtres agrestes et féroces. La raison qu'ils avaient reçue de la nature et les germes de bon sens ou de civilisation qui se trouvent dans toute âme humaine, étaient détruits par l'excès d'une malice délibérée. Us se livraient tout entiers à toute œuvre scélérate ; ils se perdaient mutuellement, se tuaient, se dévoraient les uns les autres. Ils osèrent même lutter contre Dieu et les combats de géants sont connus de tous; ils imaginèrent de fortifier la terre contre les entreprises du ciel; enfin ils poussèrent leur folie insensée jusqu'à préparer la guerre contre le Dieu suprême. [20] Mais sur les auteurs de pareils déportements (voy. l'Appendice) des déluges d'eau et de feu fondirent comme sur une forêt sauvage qui aurait envahi la terre entière, déchaînés par le Dieu qui veille sur toutes choses. Par des famines ininterrompues, par des pestes, par des guerres et les éclats de la foudre, il les extermina : comme s'il se fût agi de guérir un mal d'âme terrible et très pernicieux, il employait les châtiments les plus durs.7
[21] Alors que le vertige de la malice était intense et sévissait sur tous, ou peu s'en faut, alors que semblable à une affreuse ivresse il aveuglait et enténé- 27 brait les âmes de presque tous les hommes, la Sagesse, première tille et première œuvre de Dieu (voy. l'Appendice), le Verbe préexistant lui-même, dans un excès d'amour pour les hommes, se manifesta à ceux qui étaient au dessous de lui : tantôt il se servit d'apparitions angéliques ; tantôt, ainsi qu'il était loisible à la puissance d'un Dieu sauveur, il se montra lui-même dans ces temps anciens à un ou deux amis de Dieu : il prenait alors la forme humaine, car il ne pouvait en être pour eux autrement.8 [22] Ceux-ci jetèrent les semences de la religion dans la multitude des hommes, et, sur la terre, la nation qui descend des anciens Hébreux: se rallia tout entière à ce culte divin. Dieu lui donna alors par le prophète Moïse, comme à une multitude encore imbue des anciennes mœurs, des figures et les symboles d'un sabbat mystérieux, les initiations de la circoncision et d'autres préceptes spirituels, mais non pas l'intelligence claire des secrets contenus dans tous ces mystères. [23] Lorsque la législation des Juifs fut connue, elle se répandit dans le reste du monde comme une brise chargée de parfums : les Hébreux furent ainsi cause que la plupart des peuples s'efforcèrent par leurs législateursct leurs philosophes d'adoucir leurs mœurs et changèrent en douceur leur barbarie sauvage et brutale. Ce fut le règnede la paix profonde, de l'amitié et des bons rapports entre les hommes : alors tous les autres hommes et les nations de la terre ainsi préparés devinrent capables de recevoir la notion du Père. Alors de nouveau, le maître des vertus, le ministre du Père en tout bien, le Verbe divin et céleste de Dieu parut lui-même dans un corps humain qui ne différait en 29 rien du nôtre, au commencement de l'Empire romain; il réalisa et souffrit ce qu'avaient annoncé les prophètes. Ils avaient prédit qu'il viendrait au monde Dieu et homme pour faire des œuvres surprenantes et qu'il paraîtrait à tous les peuples comme le maître qui enseigne la religion du Père. Ils avaient annoncé le prodige de sa naissance, la nouveauté de sa doctrine, les merveilles de ses œuvres, puis le genre de mort qu'il devait subir, sa résurrection et enfin son divin retour dans les cieux.
[24] Quant à son règne final, le prophète Daniel l'a connu par l'illumination de l'Esprit divin : il raconte ainsi sa vision, l'accommodant à la capacité de l'homme : « Je regardais, dit-il, jusqu'à ce que des trônes fussent placés et que l'Ancien des jours fût assis : Et son vêtement étincelait comme la neige, et les cheveux de sa tête ressemblait à une toison éclatante de blancheur : son trône était une flamme de feu et les roues étaient un feu brûlant : un fleuve de feu coulait devant lui : mille milliers le servaient et dix mille myriades se tenaient devant lui : il établit un jugement et des livres furent ouverts. » [25] Un peu plus loin : « Je regardais, dit-il, et voici qu'avec les nuées du ciel vint comme un fils de l'homme et il alla jusqu'à l'Ancien des jours et il approcha en face de lui : et à lui fut donné le commandement, l'honneur, la royauté et tous les peuples, tribus et langues le servent : son pouvoir est un pouvoir éternel, qui ne passera pas, sa royauté ne sera pas détruite, » [26] Il est clair que 31 ceci ne s'applique à personne autre qu'à noire Sauveur; il était auprès de Dieu au commencement comme Verbe-Dieu : plus tard, son incarnation fit de lui le fils de l'homme. J'ai du reste rassemblé dans des commentaires spéciaux un choix de prophéties qui concernent notre Sauveur Jésus-Christ et j'ai montré en d'autres écrits d'une façon plus étendue qu'elles s'appliquent à lui : je me contenterai donc à présent de ce qui vient d'être exposé.
τὸ πρῶτον καὶ μονὸν τοῦ θεοῦ γέννημα .Α. πρῶτον καὶ om. BEMRT et syr. —- ὑπουργόν. TM. μηνυντή H (cor. réc. dé E), ἐκφάνοντα cor. de A, τελεωτήν cor. de B, efficaciam lat, : la première main de ABE devait avoir ὑπουργόν mais τελειωτήν peut être une ancienne variante que paraît suppléer la trad. syr. "n der ausf[uhrende " dans Nestle) - Tout ce passage, où se révèle le subordinatianisme d Eusèbe. a exercé le zèle des correcteurs orthodoxes. Un correcteur de Ε efface les mots τὸν δεύτερον... αἴτιον τὸ κῦρος... ὑποδεδεγμένον, plus bas, § 5, τὸν μὲν... ὑπουργνοῦντα, Le correcteur de A change μετὰ τὸν πατέρα en ἅμα τῷ πατρί, παῖδα γνήσιον καὶ en λόγον ἐνυπόστατον καὶ μόνον, etc. Les mots δεύτερον μετὰ τὸν πατέρα ne sont traduits ni en syriaque ni en latin. Pour tous ces détails, voir l'apparat de Schwartz. ↩
suiv. Même attribution des théophanies de l'Ancien Testament à la personne du Fils dans JUSTIN. Apol., 1, LXII-LXIV, p. 131-137 trad. PAUTIGNY, avec référence également ci-dessous, § 13 ) à la scène du buisson ardent. Voy, aussi le Dial., lvi. cxxvi-cxxvii. Ce système d'interprétation, admis par Tertullien, Novatien, Hilaire de Poitiers, fut abandonné par la suite. Il procédait d'une théologie subordinatienne : le Père était d'une perfection trop inaccessible pour descendre sur la terre et se manifester; le Fils, dieu, mais plus proche de l'homme, peut entrer en contact avec le fini. ↩
ὡς ἂν εἰ τοῦ πατρὸς ὑπάρχοντα δύναμιν καὶ σοφίαν .A, ZONARAS XIII, 4 p.9 C; ὡς ἄν εἴκονα τοῦ πατρὸς ὑπάρχοντα ET, ὡς ἂν εἰ τοῦ πατρὸς ὑπάρχοντα B. ↩
ἐξ ἰδίου προσώπου : une formule de ce genre indique ici la voie par laquelle se manifeste un être surnaturel. Dé même, ἐξ αὐτοῦ τοῦ Χριστοῦ 13. III, xxxνιιι, 1,en parlant de la lettre de Clément de Rome : 493 ἤν ἐκ προσώπου τῆς Ῥωμαίων ἐκκλησίας τῇ Κορινθίων διετυπώσατο αὐτοῦ πρόσωπον ; cf. de même, IV, xν, 2. Cf. ci-dessous, 14 : Εἰς τὸ αὐτοῦ πρόσωπον. Dans JUSTIN, la formule est ἀπὸ προσώπου : Aροl. I, xxxνι, 2 ; xxxνιι, 1 ; xxxviii, I ; etc. ↩
-15. Sur l'histoire de ce texte, allégué déjà par JUSTIN, Dial., LXI et CXXXIX, voy. TURMEL, Hist. de la théologie positive depuis l'origine jusqu'au concile de Trente (Paris, 1904), p. 27 suiv. ↩
Ce tableau du monde après la chute est inspiré par le tableau des origines, tel que les philosophes le traçaient, plutôt que par la tradition théologique. Certains traits font aussi partie de toute peinture d'êtres étrangers à la civilisation, depuis qu'Homère a décrit les Cyclopes, Odyssée, IX, 105 suiv. Sur la doctrine du péché originel pendant les quatre premiers siècles, voy. TURMEL dans la Revue d'hist. et de litter. religieuses, t. V ; (1900), p. 503 suiv. ↩
ἑαυτοῖς ΒΕMRT, ἑαυτούς A syr. — <εἰσ>ἀγούσι SCHWARTZ, ἄγουσι mss., syr. ↩
πρωτόκτιστος AET, προαώνιος R, πρωτότοκος ΒM, om. syr. Voy. les observations ci-dessus sur II, 3, et la polémique sur le mot ἔκεισε des Proverbes, TURMEL, Hist. de la théol. positive, l c, p. 32. ↩