17.
Siehe, auch sie [die Wahrheit] ist gegen uns: denn gerade durch die Irrgläubigen richtet Er uns. Dort wird die Sonne verehrt, aber niemand grübelt über sie, die doch nur ein Geschöpf ist; hier aber verachten wir den Schöpfer, indem jedermann den Anzubetenden untersucht. Statt des Feuers, das man dort anbetet, erforscht man hier dessen Herrn. Dort wird das Wasser verehrt, wir aber schätzen unsere Taufe gering. Jene verehren in ihrem Irrtum Geschöpfe statt des Schöpfers; wir aber, die wir doch die Wahrheit kennen, ziehen ihm den Mammon vor. Wir sind noch darauf sehr stolz und irren gegen besseres Wissen. Weil wir unserem Denken keine Schranke ziehen, stürzen die Feinde die Mauern unserer Stadt 1 um, und weil wir unserem Sinnen keine Ruhe gönnen, verwüsten Auswärtige unsere Fluren. Weil unser Herz ganz an der Erde hängt, begraben sie uns unter Erdhaufen 2. Weil wir nicht nach S. 60 der Liebe dürsten, werden wir durch Durst gestraft. Weil wir des Erwerbs wegen umherschweifen, irren unsere Gefangenen 3 im Gebirge umher. Weil wir Spreu statt Weizen geworden sind, worfelt uns der Ostwind 4. Weil wir nach allen Seiten hin ausschwärmen, werden wir nach allen Seiten hin zerstreut. Weil wir nicht zu dem einen Zufluchtsorte eilen, werden wir von einem Orte zum andern gejagt. Weil wir mitten im Frieden tot waren, darum entschlafen wir auf den Straßen. Weil wir die Armen nicht speisen, sättigen sich die Vögel an unseren Leichnamen. Unsere Hirten, die sich so sehr brüsteten, werden nach dem Lande der Magier geschleppt. Unreine stecken unsere Kirchen in Brand, weil wir darin nicht richtig beten; den Altar zertrümmern sie, weil wir ihm nicht gewissenhaft dienen. Die hl. Schriften zerreißen sie, weil wir deren Vorschritten nicht beobachten.
