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Die zwei Bücher an seine Frau
8. Die Beweggründe zu Eheschließungen mit Heiden sind meistens unlauterer Natur.
Als wirkliche und wahrhafte Erforscher der göttlichen Urteile wollen wir zudem noch die Rechtsfrage untersuchen. Verbieten es nicht auch bei den Heiden alle strengen und auf Zucht und Ordnung haltenden Herren ihren Sklaven, außerhalb ihrer Dienerschaft zu heiraten? Natürlich, damit sie nicht in Ausgelassenheit geraten, nicht ihre Pflichten versäumen und von den Sachen des Herrn etwas an Leute weggeben, die nicht zum Hause gehören. Haben sie nicht überdies noch geglaubt, diejenigen Personen, welche trotz einer Aufforderung seitens der Eigentümer mit fremden Sklaven ehelich fortleben, für in die Sklaverei verfallen ansehen zu müssen? Sollten nun Ordnung und Recht dieser Erde etwa strenger sein als die göttlichen Vorschriften? Dann würden zwar Heidinnen, die sich mit fremden Sklaven verbunden haben, ihre Freiheiten verlieren — Leute S. 83aber, die zu uns gehören, sich mit Sklaven des Teufels verbinden und doch in ihrem Stande verbleiben. Sie werden natürlich behaupten, der Herr habe ihnen keine solche Aufforderung durch seinen Apostel gegeben.
Was wird man als Ursache dieses Wahnsinns entdecken? Nichts anderes als Schwachheit des Glaubens, welche immer lüstern ist im Verlangen nach irdischen Ergötzlichkeiten, Das hat man bei Vornehmen schon sehr oft gefunden. Denn je reicher eine Frau ist und je mehr sie sich auf den Titel Matrone einbildet, ein um so geräumigeres Haus wünscht sie auch für ihre Honneurs, gleichsam als Tummelplatz für ihren Ehrgeiz, Für solche Personen sind die Kirchen zu unsauber. Schwer ist für eine Reiche der Verbleib im Hause Gottes, und wenn eine da ist, so ist es schwerlich eine Ehelose, Was sollen sie also machen? Wen anders als den Teufel können sie um einen Mann bitten, der imstande ist, ihnen eine Sänfte, Mauleselinnen und Haarkräusler von ausländischem, hohem Wuchs zu halten? Ein Christ, wenn er auch reich ist, wird ihr dergleichen Dinge vielleicht nicht anschaffen. Stelle Dir einmal, ich bitte Dich, die Handlungsweise der Heiden vor! Viele Frauen, von guter Herkunft und in Bezug auf Vermögen günstig gestellt, verbinden sich mit geringen und unbegüterten Männern, wenn diese ihnen zum Zwecke der Wollust zusagen oder die denselben mangelnde Zeugungskraft sie der Beschwerden überhebt. Manche geben ihre Hand auch ihren Freigelassenen und Sklaven und verachten die öffentliche Meinung, wenn sie nur Männer bekommen, von welchen sie kein Hindernis ihrer Ungebundenheit zu fürchten haben. Die gläubige Christin hingegen kann es nicht über sich gewinnen, einen Gläubigen von geringerem Vermögen zu heiraten, obwohl sie bei einem armen Manne reicher werden würde! Denn wenn das Himmelreich den Armen gehört, weil es den Reichen nicht gehört, so wird der Reiche bei dem Armen mehr finden. Er wird eine größere Mitgift bekommen aus den Gütern dessen, welcher in Gott reich ist. Möge sie ihm auf Erden gleich stehen, da sie es im Himmel vielleicht nicht wird!
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To His Wife
Chapter VIII.--Arguments Drawn Even from Heathenish Laws to Discountenance Marriage with Unbelievers. The Happiness of Union Between Partners in the Faith Enlarged on in Conclusion.
Let us further inquire, as if we were in very deed inquisitors of divine sentences, whether they be lawfully (thus condemned). Even among the nations, do not all the strictest lords and most tenacious of discipline interdict their own slaves from marrying out of their own house?--in order, of course, that they may not run into lascivious excess, desert their duties, purvey their lords' goods to strangers. Yet, further, have not (the nations) decided that such women as have, after their lords' 1 formal warning, persisted in intercourse with other men's slaves, may be claimed as slaves? Shall earthly disciplines be held more strict than heavenly prescripts; so that Gentile women, if united to strangers, lose their liberty; ours conjoin to themselves the devil's slaves, and continue in their (former) position? Forsooth, they will deny that any formal warning has been given them by the Lord through His own apostle! 2
Oehler refers us to Tac., Ann., xii. 53, and the notes on that passage. (Consult especially Orelli's edition.) ↩
The translator inclines to think that Tertullian, desiring to keep up the parallelism of the last-mentioned case, in which (see note 1) the slave's master had to give the "warning," means by "domino" here, not "the Lord," who on his hypothesis is the woman's Master, not the slave's, but the "lord" of the "unbeliever," i.e., the devil: so that the meaning would be (with a bitter irony, especially if we compare the end of the last chapter, where "the Evil One" is said to "procure" these marriages, so far is he from "condemning" them): "Forsooth, they" (i.e., the Christian women) "will deny that a formal warning has been given them by the lord:" (of the unbelievers, i.e., the Evil One) "through an apostle of his!" If the other interpretation be correct, the reference will be to c. ii. above. ↩