21.
Gott nun sah, daß das Meer „gut war“. Wohl ist der Anblick dieses Elementes schön, wenn schimmernde Wogenberge und -kämme darin sich türmen und die Riffe von schneeweißem Gischte traufen, oder wenn es über seiner Wasserfläche, die vor sanftem Windeswehen sich kräuselt und freundlich blinkt, seiner heiteren Ruhe purpurfarbene Pracht aufleuchten läßt, die so oft von ferne das Auge des Beschauers entzückt, wenn es nicht mit gewaltigen Wogen an die nahen Ufer schlägt, sondern sie gleichsam in friedlicher Umarmung umfängt und grüßt. Wie süß ist da sein Tönen, wie lieblich sein Wellenschlag, wie traut und melodisch sein Wogenrauschen! Gleichwohl glaube ich, daß (oben) nicht der (Meeres-) Schöpfung Schönheit nach Maßgabe der Augen eingeschätzt, sondern bestimmt hervorgehoben werden sollte, daß sie dem Schöpfungszwecke gemäß mit dem Urteile des Schöpfers übereinstimmt und harmoniert.
