43.
1 Doch vielleicht möchte jemand einwenden: Wie bringt denn die Erde Samen „nach seiner Art“ hervor, S. 106 nachdem doch der ausgestreute Same gar vielfach aus der Art schlägt: wenn eine gute Weizensorte gesät wurde, eine mindere Farbe und minderwertige Form daraus erzielt wird? Indes ist dieser Fall, wenn er dann und wann eintritt, augenscheinlich nicht auf eine Artveränderung, sondern auf eine krankhafte und anormale Beschaffenheit des Samens zurückzuführen. Denn der Weizen hört nicht auf, Weizen zu sein, wenn er entweder bei Kälte brandig wird oder unter Nässe fault. Die Änderung ist mehr am Aussehen als an der Art, sowie desgleichen an der Farbe und infolge der Verkümmerung vor sich gegangen. So nimmt ja häufig Getreide, das unter Nässe gelitten, sein ursprüngliches Aussehen wiederum an, wenn es an der Sonne oder am Feuer trocknet oder unter der pflegenden Hand der fleißigen Landleute an der milden Luft oder im fetten fruchtbaren Boden neubelebt wird. So verjüngt sich in der folgenden Generation der Same, der in der vorausgehenden degenerierte. Wir brauchen darum nicht fürchten, daß jene Anordnung Gottes, die zum ständigen Naturgesetze ward, in der Folgezeit etwa durch mangelnde Fortpflanzung eingebüßt hat: heute noch wird im Samen die (ursprüngliche) unverfälschte Art bewahrt.
Zu Kap. X: Vgl. hierzu Basil., l. c. 5. ↩
