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[Forts. v. S. 108 ] Doch entfaltet endlich auch heute noch der Erde Fruchtbarkeit das reiche Wachstum von ehedem, indem sie von selbst ihres Schoßes Fülle öffnet. Denn wie viele Erzeugnisse gibt es nicht, die jetzt noch von selbst wachsen! Aber sogar auch in jenen, welche der Arbeit Frucht sind, warten großenteils nur Gottes Gaben unser: so gerade im Getreide, das herangedeiht, während wir ruhen. Das lehrt auch das Gleichnis des vorliegenden Lesestückes, worin der Herr spricht: „Also ist das Reich Gottes, wie wenn jemand Samen auf die Erde streut. Er mag“, fährt er fort, „schlafen oder aufstehen bei Tag und bei Nacht: der Same keimt und wächst auf, ohne daß er es wahrnimmt. Die Erde trägt von selbst Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, endlich die volle Frucht in der Ähre. Und wenn sie die Frucht hervorgebracht hat, so legt er alsbald die Sichel an, weil die Ernte da ist“1. Während du also schläfst, o Mensch,und nichts davon merkst, bringt die Erde von selbst ihre Früchte hervor. Du schläfst und stehst auf und staunst, wie das Getreide über Nacht zugesetzt hat.
Mark. 4, 26―29. ↩
