3.
Wenn du also die Sonne schaust, so denk an die Erde, die vor ihr gefestigt wurde, denk an das Grün des Grases, das die zeitliche Priorität vor ihr voraus hat, denk an die Bäume, die freudig rauschen, weil sie eher denn die Leuchten des Himmels ins Dasein traten! Hatte etwa das Gras es mehr verdient als die Sonne? Oder hatten etwa die Bäume ein besonderes Vorrecht? Fern sei es, daß wir bewußtlose Wesen der Spenderin so großen Segens vorziehen! Was anders also bezweckte „die Tiefe der Weisheit und Erkenntnis Gottes“1 S. 134 mit der zeitlichen Priorität der Bäume vor jenen beiden Leuchten der Welt, gleichsam den Augen der Himmelsveste, als daß alle auf Grund des Zeugnisses der Schriftlesung erkennen möchten, daß auch ohne Sonne eine Fruchtbarkeit der Erde möglich ist. Denn konnte diese ohne Sonne die ersten Samen der Dinge zum Sprossen bringen, kann sie auch ohne Sonnenwärme den aufgenommenen Samen zur Entwicklung bringen und aus eigener belebender Kraft ihre Früchte erzeugen.
Röm. 11, 33. ↩
