4.
[Forts. v. S. 134 ] So ruft gleichsam laut die Natur mit der Stimme ihrer Gaben: Gut ist die Sonne, doch nur meine Dienerin, nicht Herrin; gut die Förderin, doch nicht die Schöpferin meiner Fruchtbarkeit; gut die Nährerin, doch nicht die Urheberin meiner Früchte! Zuweilen versengt gerade auch sie meine Erzeugnisse; häufig wird gerade auch sie mir schädlich und läßt da und dort mich mit leeren Händen zurück. Nicht undankbar bin ich deshalb meiner Mitgehilfin: mir ist sie zu Nutz und Frommen verliehen, mit mir ist sie der Mühseligkeit anheimgegeben, mit mir der Vergänglichkeit unterworfen, mit mir der Knechtschaft des Verderbens unterstellt. Mit mir seufzt sie, mit mir liegt sie in Wehen, daß kommen möchte die Aufnahme zur Kindschaft und die Erlösung des Menschengeschlechtes, um auch uns Befreiung aus der Knechtschaft zu ermöglichen1. An meiner Seite preist sie den Schöpfer, an meiner Seite jubelt sie Lob dem Herrn, unserem Gott. Wo ihr Wohltun am reichlichsten fließt, dort teile ich mich gemeinsam mit ihr darein. Wo die Sonne Segen spendet, dort spendet Segen die Erde, spenden mit mir Segen die Fruchtbäume, Segen die Tiere, Segen die Vögel2. Der Schiffer auf dem Meere beklagt sich über sie, nach mir verlangt es ihn. Der Hirte auf den Bergen weicht ihr aus, unter mein Laubdach, unter meine Bäume eilt er, deren Schatten dem Erhitzten Kühlung fächelt; zu meinen Quellen lenkt er durstig und müde den raschen Schritt.
