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S. 138 Zu denken aber könnte es geben, daß es heißt: „Es sollen Leuchten entstehen zur Beleuchtung der Erde, die da scheiden den Tag von der Nacht“1. Denn auch oben, wo Gott das Licht geschaffen, hatte es geheißen: „Gott schied zwischen dem Lichte und der Finsternis. Und es ward Abend und es ward Morgen, ein Tag“2. Doch bedenken wir, daß das Licht des Tages verschieden ist vom Lichte der Sonne und des Mondes und vom Sternenlichte! Denn die Sonne verleiht mit ihren Strahlen dem Tageslichte nur größere Helligkeit: ein Vorgang, den Anbruch wie Ende des Tages ersehen lassen. Denn wohl bricht das Tageslicht vor der Sonne an, doch es strahlt nicht, weil es heller erst im Glanze der Mittagssonne schimmert. Das spricht auch der Prophet deutlich aus mit den Worten: „Und er wird hervorführen wie Licht Deine Gerechtigkeit und Dein Recht wie den Mittag“3. Nicht dem Lichte überhaupt, sondern gerade dem Mittagslichte verglich er die Gerechtigkeit des Heiligen.
