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S. 157 Doch willst du die Größe der Sonne nicht bloß mit dem geistigen, sondern auch mit dem leiblichen Auge messen? Betrachte, wie viele Sternenbälle die Himmelsachse verbrämen und mit unzähligen Lichtern prägen! Und doch vermögen sie das Dunkel der Nacht und des Himmels finstere Wolken nicht zu verscheuchen1. Sobald die Sonne die Zeichen ihres Aufganges voraussendet, verblaßt aller feuriger Glanz der Sterne vor dem Strahl des einen Lichtgestirnes, der Luftkreis erschließt sich und purpurrot flammt rings des Himmels Flur. Ein erstes Aufleuchten nur:und schon erstrahlt mit Blitzesschnelle voller Lichtglanz, und haucht der aufgehenden Sonne süßes Wehen. Sage mir doch: wäre der Sonnenball nicht groß, wie könnte er den großen Erdkreis mit Licht erfüllen?
Vgl. zu ‚coeli nubila detergere‘ Hor., od. I 7, 15 f. Eine ganz ähnliche Wendung Exam. VI 4, 20. ↩
