9.
Ferner sodann: wie rein und unversehrt geht die Fortpflanzung vor sich! Kein Fisch geht mit einem fremden, sondern nur mit seinesgleichen die Vermischung ein, der Thymallus mit dem Thymallus, der Seewolf mit dem Seewolf. Auch der Drachenkopf wahrt die Lauterkeit unversehrter Verbindung mit seinesgleichen. Er teilt somit die Keuschheit mit seinem [Schlangen]Geschlecht, teilt aber nicht das Gift mit seinem Geschlecht; denn der Drachenkopf verwundet nicht, sondern mundet nur. So wissen denn die Fische nichts von unnatürlichen Verbindungen zwischen Angehörigen einer fremden Art, wie es jene zwischen Esel und Pferd sind, die von den Menschen mit großer Beflissenheit betrieben werden, oder wie es umgekehrt die Vermischungen zwischen Pferd und Eselin sind: wahre Schändungen der Natur. Denn ein größeres Vergehen ist doch sicherlich ein Handeln, das nur Entweihung der Natur denn zur Verletzung einer Person führt. Und das treibst du, Mensch, als Kuppler tierischer Unzucht und hältst den Bastard wertvoller als die echte Rasse. Du paarst fremde Arten, mischest ungleichartige Samen, zwingst Individuen sooft wider ihren Willen die verbotene Begattung auf: und das heißt du 'wirtschaften'. Und weil du solches beim Menschen nicht treiben kannst, nimmst du ihm, um eine Zeugung aus dem Geschlechtsverkehrt mit Nichtseinesgleichen zu verhüten, was er von Geburt ist, raubst dem Manne die Mannbarkeit, hebst durch Verstümmelung eines Körpergliedes sein Geschlecht auf, machst ihn zum Kastraten: Frivolität soll am Menschen vollführen, wozu die Natur nimmer die Hand bot.
