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Freilich selbst auch die Fische sind nicht verschont geblieben von gewalttätiger Bedrückung durch ihresgleichen. Allenthalben sind die Schwächeren der S. 175 Gier der Stärkeren ausgesetzt. Und je schwächer einer ist, um so mehr muß er gewärtigen, eine Beute zu werden. Die meisten [Fische] nähren sich zwar von Pflanzen und kleinen Würmern, doch gibt es auch solche, die einander auffressen und vom eigenen Fleische sich mästen. Der kleinere dient bei ihnen dem größeren zum Fraß, der größere hinwiederum wird von dem noch stärkeren überfallen und, selbst Raubfisch, die Beute eines anderen. So kommt es erfahrungsgemäß vor, daß ein Fisch in dem Augenblick, da er selbst einen anderen verschlang, von einem dritten verschlungen wird, und beide, der Verschlungene samt seinem Verschlinger, zusammen in einen Bauch wandern, und ein Leib gleichzeitig und gemeinsam Beute und Strafe dafür einschließt. Auch bei ihnen [den Raubfischen] bürgerte sich das Unrechttun vielleicht auf Grund ihres eigenen Verhaltens ein, wie es bei uns nicht von der Natur, sondern von der Begehrlichkeit seinen Ausgang nahm; oder aber sie wurden, wie sie eine Gabe zu Nutz und Frommen der Menschen sind, so auch zum Zeichen für sie geschaffen: wir sollten in ihnen das Bild unseres lasterhaften Wandels vor Augen haben und vor solchen Beispielen uns hüten. Kein Szärkerer soll über den Schwächeren herfallen und so dem noch Mächtigeren das Beispiel zum Unrecht wider sich selbst geben: wer dem Nächsten unrecht tut, legt sich selbst die Schlinge, in die er fällt.
