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Glaube nicht, daß er sich um die Eier anscheinend nicht kümmere. Sogleich, nachdem er die Eier gelegt, nistet er und brütet mit eigenem Leibe die Jungen aus und fürchtet nicht für das eigene Wohl, ob auch die Wogen ans Gestade schlagen, sondern setzt sich ruhig auf Gottes Huld bauend Wind und Wogen aus. Noch nicht genug. Er verbindet damit noch ebenso viele weitere Tage zur Aufnährung, ohne zu besorgen, es möchte während der so vielen Tage die Ruhe des tückischen Meeres gestört werden, und erprobt seinen längst gewohnten, in seiner Natur begründeten Vorzug [des Vorauswissens]. Er birgt die zarten Küchlein nicht in irgendwelchen Verstecken oder unter Dächern, und schließt sie nicht in Felsenlöchern ein, sondern vertraut sie dem nackten, kalten Boden an; er schützt sie nicht vor Kälte, sondern glaubt sie um so sicherer in Gottes Hut, je mehr er auf alles andere verzichtet. Wer von uns hüllte seine Kleinen nicht in Kleider, bärge sie nicht unter schützenden Dächern? Wer schlösse sie nicht hinter die schützenden Wände der Gemächer? Wer verrammelte nicht von allen Seiten sogleich die Fenster, daß auch nicht der leiseste Luftzug eindringen könne? Und während wir sie so ängstlich hüllen und hegen, streifen wir ihnen so recht das Gewand der himmlischen Milde ab; der Eisvogel hingegen kleidet sie, da er sie nackt aussetzt, in Gottes hüllenden Schutz.
