8.
Fürwahr Moses war mit der ganzen Weisheit der S. 239 Ägypter vertraut; doch da er den Geist Gottes empfangen, stellte er als Diener Gottes jene eitle und anmaßende Lehre der Philosophie dem höheren Wahrheitszweck nach und schrieb mir nur das nieder, was ihm für unsere [Heils]Hoffnung förderlich dünkte: daß Gott die Erde schuf, daß die Erde auf Geheiß des allmächtigen Gottes und die Wirksamkeit des Herrn Jesus die Pflanzen aus dem Boden und jegliches lebende Wesen nach seiner Art hervorbrachte. Doch darüber glaubte er nicht sprechen zu sollen, wieviel Luftraum der Erdschatten bedeckte, wenn die Sonne von uns scheidet und den Tag entführt um die untere Hemisphäre zu beleuchten; ferner wie sich die Mondfinsternis erklärt, wenn der Mond dieser Welt gegenübersteht. Denn da diese Vorgänge uns nichts angehen, überging er sie als belanglos für uns. Er schaute im Heiligen Geiste, wie er nicht den Eitelkeiten der bereits verblassenden Weltweisheit, die unseren Geist mit unentwirrbaren Problemen beschäftigen und seiner Anstrengung spotten, folgen, sondern lieber das niederschreiben soll, was den Tugendfortschritt beträfe.
