3.
Doch das sind Auszeichnungen, deren heilige Männer gewürdigt wurden. O daß mich, der ich noch unter dem unfruchtbaren Feigenbaum liege, von ungefähr Jesu Blick träfe!1 Auch unser Feigenbaum würde nach drei Jahren Früchte tragen2. Doch woher dürften Sünder so große Hoffnung schöpfen? Möchte doch wenigstens jener Gärtner des Weinberges des Herrn im Evangelium, der vielleicht schon den Auftrag erhalten hat, unseren Feigenbaum umzuhauen, auch noch für dieses Jahr davon ablassen! Möchte er bis dahin noch rings aufgraben und einen Korb Dünger einlegen3, ob er nicht etwa den Dürftigen aus dem Staub heben und S. 313 den Armen aus dem Kot aufrichten könnte!4 Selig, die ihre Rosse unterm Weinstock und unterm Ölbaum anbinden können5, ihrer Mühen Lauf dem Licht und der Freude weihend!6 Mich umschattet noch der Feigenbaum, d. i. der verführerische Reiz der Weltfreuden: zu niedrig, um zur Höhe zu streben, zu schwächlich, um leistungsfähig, zu weichlich, um nutzdienlich, zu unvermögend, um fruchtbringend zu sein.
