Einleitung.
Die folgenden drei Briefe hängen, wie mit dem Pelagianismus, so unter einander zusammen. Hieronymus, welcher im Pelagianismus einen Ansläufer des Origenismus erblickte, zog sich durch dessen entschiedene Bekämpfung den Haß der dem Pelagius ergebenen Partei zu, welcher sich nach dem Zeugnisse des hl. Augustinus1 bis zum Mord und Brandlegung an den Freunden und Pflegebefohlenen des damals in Bethlehem lebenden hl. Hieronymus steigerte, besonders als sie sich nach dem freisprechenden Urtheile der berüchtigten Synode von Diospolis den Schein ungerecht Verfolgter geben konnten. Über diese an den Seinen verübten Gräuelthaten beklagt sich Hieronymus in einem durch den Bischof Aurelius an den Papst übersendeten Schreiben. Dieser nun ersucht den Aurelius, dem Hieronymus seinen Trostbrief zu übermitteln, und richtet zugleich an den Bischof Johannes von Jerusalem, welcher im gerechten Verdachte eines Einverständnisses mit jener gewaltthätigen Horde stand, eine sehr ernste und strenge Verwarnung. Coustant setzt mit Recht diese drei Schreiben in das J. 417.
Dem geliebtesten Bruder Aurelius (sendet) Innocentius (seinen Gruß).
Deine so freundschaftliche Sehnsucht, uns auch zu besuchen, theilte uns unser Mitpriester Hieronymus mit. Wir S. 177 fühlen Mitleid mit einem Gliede unserer Heerde und brachten schnell zur Ausführung, was wir schon lange für nöthig erachteten und thun konnten. Deine brüderliche Liebe, theuerster Bruder, wird sich beeilen, den Brief so bald als möglich dem Genannten zu übergeben.
Am Schlusse des Buches de gestis Pelagii. ↩
