Text.
Das dritte Mal schreibe ich nun an deine Sanftmuth mit der Bitte, daß, was verrätherischer Weise gegen Johannes, den Bischof von Constantinopel, geschehen ist, verbessert, werde, was aber, wie es scheint, nicht zur Ausführung kam. Deßhalb überschickte ich neuerdings dieses Schreiben (an dich) durch die Bischöfe und Priester aus großer Sorge für den kirchlichen Frieden, durch welchen auch unsere Herrschaft den Frieden erlangen wird, damit du geruhest, die orientalischen Bischöfe zu einer Versammlung in Thessalonich zu berufen. Auch die Bischöfe unseres Abendlandes haben Männer gewählt, welche dem Bösen und der Lüge S. 72 sich nicht zuneigen, und schickten fünf Bischöfe, zwei Priester und einen Diakon der größten römischen Kirche, die du mit allen Ehren empfangen mögest, damit sie, falls sie mich überzeugen, daß der Bischof Johannes mit Recht vertrieben wurde, mich anweisen, aus seiner Gemeinschaft zu treten, oder, wenn sie die Bischöfe des Orients ihres bösen Willens überführen, sie dich von deren Gemeinschaft abbringen. (Damit du aber erfährst,) wie die Occidentalen über den Bischof Johannes denken, habe ich von allen an mich gerichteten Briefen zwei, welche Dasselbe wie die übrigen enthalten, beigelegt, den des Bischofs von Rom und des Bischofes von Aquileja.1 Vor Allem aber beschwöre ich ferner deine Milde, auch gegen seinen Willen den Theophilus von Alexandrien zu citiren, welcher vorzüglich alles dieses Unheil verursacht haben soll, damit die Synode der versammelten Bischöfe durch Nichts gehindert sei und den unseren Zeiten entsprechenden Frieden feststelle.
Bischof von Aquileja war damals Chromatius; aber nicht bloß die drei vom Kaiser hier genannten Schreiben brachte die Gesandtschaft dem Arkadius, sondern, wie Palladius (a. a. O) sagt, auch Briefe des Venerius, Bisch. v. Mailand, und Anderer; Honorius erwähnt eben nur jene zwei, welche ihm schon seit Längerem zugekommen waren unter seiner Adresse, und die er nun absendet, nicht auch diejenigen Briefe, welche erst jetzt Andere durch die Gesandten unmittelbar an Arkadius schickten. ↩
