6.
Deshalb wird auch das Fest, das wir „Pascha“ nennen, im Hebräischen mit dem Namen „Phase“, das heißt „Übergang“ bezeichnet, wie dies der Evangelist in folgenden Worten bestätigt: „Vor dem Osterfeste, da Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen ,etc.“1 , in S. 390welch andere Natur aber als in der unsrigen hätte dieses „Hinübergehen“ stattfinden können, da ja der Vater mit dem Sohne und der Sohn mit dem Vater unzertrennlich verbunden war? Weil nun „Wort“ und „Fleisch“ eine Person bilden, gibt es keine Trennung zwischen dem, der unsere Natur angenommen hat, und dem, was angenommen worden ist. Aus diesem Grunde nennt auch der Apostel in seinem bereits angeführten Ausspruche: „Darum hat ihn auch Gott erhöht und ihm einen Namen gegeben, der über jedem Namen steht“2 , diese ehrenvolle Erhebung3 einen Zuwachs an Ehre für den, der es erhob. Beziehen sich doch die erwähnten Worte auf die Erhöhung der angenommenen menschlichen Natur; denn wie die Gottheit vom Leibe während seines Leidens nicht geschieden war, so sollte auch umgekehrt der Leib an der Herrlichkeit Gottes ewig Anteil haben. Allen, die an ihn glauben, hat der Herr selbst den Weg zu diesem unsagbar großen Gnadengeschenk erschlossen, indem er unmittelbar vor seinem Leiden nicht nur für seine Apostel und Jünger, sondern auch für die gesamte Kirche betete: „Aber nicht nur für diese allein bitte ich dich, sondern auch für jene, die durch ihr Wort an mich glauben, damit alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir , damit auch sie in uns eins sind“4 .
