3.
Lassen wir also, Geliebteste, zu unserem Heile in unseren Herzen den Glauben feste Wurzel fassen, daß der ganzen Dreieinigkeit zugleich ein und dieselbe Kraft, ein und dieselbe Hoheit und ein und dieselbe Natur eigen ist, daß sie nicht gesondert ist in ihrem Wirken, nicht trennbar in ihrer Liebe und nicht verschieden in ihrer Macht, daß sie zusammen alles erfüllt und alles in sich birgt! Was nämlich der Vater ist, das ist auch der Sohn und der Heilige Geist. Die wahre Gottheit kann bei keinem von ihnen größer oder kleiner sein. Das göttliche Wesen der drei Personen muß sich unser Glaube so vorstellen, daß die drei Personen nicht zu einer werden und ihre gleiche Natur1 die Einheit wahrt . Wenn wir uns diesen Glauben, Geliebteste, so recht zu eigen gemacht haben, dann können wir wohl nicht daran zweifeln, daß mit der Herabkunft des Heiligen Geistes über die Jünger des Herrn am Pfingstfeste die Austeilung der göttlichen Gnade nicht erst begann, sondern nur in größerem Maßstabe fortgesetzt wurde. Auch die Patriarchen und Propheten, die Priester und alle Frommen, die in früheren Zeiten gelebt haben, wurden von demselben Geiste geheiligt und erfüllt. Ohne seine Gnade wurden nie Sakramente eingesetzt, nie Mysterien gefeiert. So war also die S. 409Kraft der Gnade stets dieselbe, wenn auch das Maß der Geschenke nicht immer das gleiche gewesen ist.
in allem ↩
