1. Er schwingt sich zum Preise Gottes auf.
S. 82 Inhaltsübersicht.
Augustinus erzählt die Erlebnisse seines neunundzwanzigsten Lebensjahres. Seine Absicht, sich noch weiter in die Geheimnisse der Manichäer einweihen zu lassen, gibt er auf, da er die Unwissenheit ihres berühmtesten Bischofs Faustus klar wahr genommen hat. Von einer schweren Krankheit genesen bleibt er eine Zeitlang in Rom, wohin er sich gegen den Willen seiner Mutter von Karthago aus begeben hat, und lehrt dort Rhetorik. Er geht dann zu demselben Zwecke nach Mailand. Die Reden des heiligen Ambrosius bringen ihm nach und nach eine bessere Ansicht von der katholischen Religion bei.
Nimm hin das Opfer meiner Bekenntnisse aus der Hand meines Mundes, den du gebildet und angespornt hast, daß „er deinen Namen bekenne“1; heile alle meine Gebeine, auf daß sie sagen: „Herr, wer ist dir gleich?“2. Denn wer dir bekennt, der belehrt dich nicht über das, was in ihm vorgeht, denn deinem Auge öffnen sich auch verschlossene Herzen, und die Härte der Menschen kann deine Hand nicht abhalten. Du schmelzest jene Härte, wann du willst, entweder voll Erbarmen oder in deinem Strafgerichte, „und niemand vermag sich vor deiner Glut zu verbergen“3. Aber meine Seele soll dich preisen, auf daß sie dich liebe, und sie soll dir deine Erbarmungen bekennen, auf daß sie dich preise. Nicht ruht noch schweigt die ganze Schöpfung von deinem Lobe; dich preist des Menschen Geist durch den dir zugewandten S. 83 Mund, dich die lebende und leblose Natur durch den Mund derer, die sie betrachten, so daß unsere Seele, gestützt auf deine Schöpfung, sich aus ihrer Ermattung zu dir erhebt und dir sich nähert, der du alles wunderbar geschaffen hast; dort ist ihre Erquickung und ihre wahre Stärke.
