1. Über die Schwierigkeit der Erforschung der Weisheit.
S. 301 Inhaltsübersicht.
Fortsetzung der Auslegung der Worte der Genesis: „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“. Unter dem Wort Himmel sei die Geisterwelt zu verstehen, die stets das Angesicht Gottes schaut, unter der Erde die ungestaltete Masse, aus der die Körperwelt gestaltet worden sei. Doch seien andere Deutungen durchaus nicht zu verwerfen; ja es könne den Tiefen der Heiligen Schrift ein vielfacher Sinn abgewonnen werden.
Gar viele Gedanken bewegen mein Herz, o Herr, wenn es in der Armseligkeit meines Lebens von den Worten deiner Heiligen Schrift getroffen wird; deshalb ergeht sich die Unzulänglichkeit menschlicher Einsicht in breitem Wortschwall. Denn das Suchen redet mehr als das Finden, das Bitten währt länger als das Erlangen, und mehr Mühe hat die Hand, wenn sie anklopft, als wenn sie in Empfang nimmt. Wir halten fest an der Verheißung; wer wird sie uns zunichte machen? „Wenn Gott für uns ist, wer ist dann wider uns?“ 1 „Bittet, und ihr werdet empfangen, suchet, und ihr werdet finden, klopfet an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder, der bittet, empfängt; wer suchet, der findet, und wer anklopft, dem wird aufgetan“2. So hast du versprochen, und wer möchte fürchten, getäuscht zu werden, wenn die Wahrheit verheißt?
