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De la pudicité
IV.
Maintenant que la distinction de la pénitence est établie, nous pouvons revenir à la discussion des péchés eux-mêmes, pour examiner s'ils sont de nature à pouvoir être pardonnes par tout le monde. Avant tout, l'usage a consacré le mot de fornication comme synonyme d'adultère. Le voisinage des idées amène la réciprocité de certains mots: nous en usons ainsi dans cet opuscule. D'ailleurs, que je dise adultère ou prostitution, c'est toujours une seule et même flétrissure imprimée sur une chair qui a été souillée. Peu importe, en effet, que l'homme envahisse la femme qui est mariée ou celle qui est libre, puisque ce n'est pas sa propre femme. De même les lieux sont indifférents, la pudicité est immolée dans un char comme dans un appartement. Tout homicide, même en dehors de la forêt, est un brigandage. Ainsi, quel que soit le lieu, quelle que soit sa complice, l'homme commet l'adultère sur lui-même et souille sa chair, dès qu'il s'unit à la femme autrement que dans le mariage. Voilà pourquoi les alliances clandestines, c'est-à-dire qui n'ont pas été contractées en face de l'Eglise, sont regardées chez nous, presque comme l'adultère et la fornication véritable. Fussent-elles même recouvertes ensuite par le mariage, elles n'échappent pas à l'infamie. Quant aux autres emportements des passions, qui attentent au corps, au sexe et aux lois de la nature, nous les bannissons non-seulement du regard, mais même du seuil de l'Eglise, parce que ce ne sont pas des péchés, mais des monstruosités.
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Über die Ehrbarkeit (BKV)
4. Kap. Untersuchung über den Grad der Sündhaftigkeit von Ehebruch und Hurerei speziell. Sie sind unter sich an Sündhaftigkeit einander gleich.
Wir können also, nachdem wir hinsichtlich der Buße die nötige Unterscheidung eingeschärft haben, nunmehr zur Beurteilung der Sünden selbst zurückkehren, um zu sehen, ob die genannten Sünden so sind, daß sie von Menschen Verzeihung erlangen können. Fürs erste verlangt es der Gebrauch, was wir als Ehebruch und Hurerei bezeichnen1. Es sind auch der Theologie gewisse Bezeichnungen geläufig. So halten wir in jeder Schrift am Gebrauch fest. Übrigens, wenn ich mich der Ausdrücke Ehebruch und Hurerei bediene, so ist das nur ein Schuldtitel für fleischliche Befleckungen. Denn es macht keinen Unterschied, ob sich jemand an einer Verheirateten2 oder an einer Witwe vergreift, da sie nicht seine Frau sind, wie es auch auf den Ort nicht ankommt, ob die Schamhaftigkeit in einem Schlafgemache oder unter der Stadtmauer gemeuchelt wird. Jeder Mord, auch außerhalb des Waldes, ist ein Raub3. So begeht also jeder, wo und mit welcher Person immer es S. 388 geschehe, Ehebruch und Hurerei an sich selbst, wer anders als innerhalb der Ehe Umgang hat. Daher laufen denn bei uns auch die geheimen Ehebündnisse, d. i. die, welche nicht erst vor der Kirche eingegangen sind, Gefahr, auf gleiche Art wie Ehebruch und Hurerei beurteilt zu werden, weil zu befürchten ist, daß sie infolge derselben geknüpft werden4 und so durch den Deckmantel der Ehe das Verbrechen wegtäuschen. Die übrigen wahnsinnigen Lüste aber, die sowohl gegen die Leiber als gegen die Geschlechter in widernatürlicher Weise freveln, die halten wir nicht bloß von der Schwelle der Kirche fern, sondern von ihrem ganzen Hause5, weil sie nicht mehr Vergehungen, sondern Ungeheuerlichkeiten sind.
In sophistischer Weise bemüht sich hier T., die fornicatio dem Ehebruch gleichzustellen. ↩
Bei nuptam alienam ist alienam wahrscheinlich zu tilgen. ↩
Omne homicidium et extra silvam latrocinium est. Wenn der Text richtig überliefert ist, will T. wohl sagen: Jeder Mord ist auch ein Raub, weil das kostbarste Gut, das Leben, durch ihn gerauht wird. Kellner wollte übersetzen: Jeder Mord ist Mord, und auch außerhalb des Waldes gibt es Straßenraub! Aber das besagt der Text nicht. ↩
Nach der Lesart ne inde consertae, nämlich infolge eines fleischlichen Vergehens. ↩
Die widernatürlichen Unzucbtssünder wurden demnach bei den Montanisten (penes nos -- submovemus nicht mehr zur Buße, auch nicht zu lebenslänglicher, zugelassen, also jeder seelsorgerischen Einwirkung der Kirche verlustig erklärt. ↩