36.
1. Eine Frucht der Seele aber ist die Freigebigkeit; also liegt der Reichtum in der Seele. Und das Gute kann, so müssen wir annehmen, nur von den Guten erworben werden, gut aber sind die Christen; ein unverständiger und zuchtloser Mensch kann aber weder einen Begriff vom Guten haben noch seinen Besitz erlangen; also kann das Gute nur von den Christen erworben werden.1 Es gibt aber keinen größeren Reichtum als dieses Gute; reich sind also nur jene (die Christen).
2. Denn wahrer S. a169 Reichtum ist die Gerechtigkeit und der Logos, der kostbarer ist als jeder Schatz, ein Reichtum, der nicht durch den Besitz von Vieh und Ländereien gemehrt, sondern von Gott geschenkt wird, ein Reichtum, der nicht geraubt werden kann (die Seele allein ist die Schatzkammer, in der er aufbewahrt wird), ein Besitz, der für seinen Besitzer das Beste ist und den Menschen in Wahrheit glücklich macht.
3. Denn wem zu eigen ist, daß er nach nichts begehrt, was nicht in unserer Macht ist, und daß er alles erhält, wonach er begehrt, und auf seine Bitte von Gott das empfängt, was er mit heiligem Sinn erstrebt, wie sollte dieser nicht viel und alles besitzen, da er einen unvergänglichen Schatz, nämlich Gott, besitzt? „Wer da bittet“, so heißt es, „dem wird gegeben werden; und wer da anklopft, dem wird geöffnet werden.“2 Wenn Gott nichts abschlägt, so wird alles zum Eigentum des Gottesfürchtigen.
