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Œuvres Éphrem le Syriaque (306-373) Untersuchungen über die Chronologie Ephraem's
Chronologie

5.

Edessa verliess der h. Ephraem, um, wie die Biographie meldet, den h. Basilius zu besuchen.1 Er geht an's S. 48 Meer, natürlich an's Mittelmeer, besteigt ein Schiff und fährt — nicht nach Kleinasien, wo doch Basilius Bischof war (in Cäsarea), sondern nach Aegypten; „denn er wünschte schon lange die Klöster Aegyptens kennen zu lernen.“ Aus dieser S. 49 plötzlichen Wendung, die der Biograph der Absicht Ephraem's giebt, — Ephraem besteigt ein Schiff, um den h. Basilius zu besuchen, wir finden ihn auf einmal auf ägyptischem Boden — aus der ganzen Art und Weise, wie hier zwei wesentlich zu trennende Dinge mit einander vermischt werden, scheint uns deutlich hervorzugehen, wie wenig Klarheit der Biograph selbst über diese Punkte gehabt; er muss hier mangelhafte Quellen benutzt haben, und diese auch höchst unkritisch. Wir müssten ihm ferner geographische Unkenntniss im vollsten Maasse vorwerfen, wenn nicht eine genauere Betrachtung aller Verhältnisse lehrte, dass der Biograph sich nur eine Nachlässigkeit an dieser Stelle hat zu Schulden kommen lassen (vergl. die vorige Anm.).


  1. Vermuthlich bringt der Biograph wieder durch eine chronologische Ungenauigkeit, oder, wenn wir es milder bezeichnen wollen, durch eine kleine Nachlässigkeit in der Anordnung seines Stoffes, eine gewaltige Verwirrung hervor. Er meldet, dass Ephraem vor seiner Reise nach Aegypten viel von dem h. Basilius, Bischofe von Cäsarea, gehört und die Erscheinung „der erhabnen Säule,“ der der h. Basilius gleichen sollte, gehabt habe. Nehmen wir wirklich das Zeugniss des Pagius zu Hülfe, der da sagt, dass Basilius schon, ehe er Bischof gewesen, als Presbyter das Episcopat in Abwesenheit des Hirten versehen habe (was allerdings sehr wahrscheinlich ist, da wir aus allen Schilderungen, die wir über den h. Basilius besitzen (so: Amphiloch. in vita Basilii, Gregor Nazianz orr.), ersehn, dass er frühzeitig ein bedeutender Mann gewesen) auch dann lässt sich die Nachricht des Biographen nicht vertheidigen. Wir berichtigen diese durch das, was die Armenier im Menologium unter d. 28. Januar sagen: „Als Ephraem einst die Herrlichkeit des h. Basilius aus der ihm gewordenen Erscheinung einer erhabnen Säule erkannte, da reis'te er nach Cäsarea und ging zum Basilius.“ Wie wir in der Chronologie weiter unten zeigen, war dies am ersten Epiphaniastage des Jahres 355. In diesem Jahre war Basilius unmöglich schon Bischof. Ueber das Jahr seiner Amtsantretung und seines Todes herrscht fast noch eine grössere Verwirrung, wie über das Todesjahr Ephraem's. Bedenken wir indess folgende Punkte: 1) dass, wie aus zuverlässigen Quellen bekannt ist (Amphil. in vita Basilii c. 8, 9; Niceph. lib. 10, 25; Auctor. Chronic. Alexandr. sub consul. anni 363. Neander Kirchengesch. 2. Bd. 1. Abth. S. 122 der 1. Ausg.), Basilius schon unter Julian's Regierung Bischof war; 2) dass, wie Gregor Nyssenus ep. ad Olympium und Alle, die davon sprechen, behaupten, Basilius im 9ten Jahres seiner Amtsverwaltung gestorben ist; 3) dass Amphilochius sagt, Basilius sei im fünften Jahre des Valens und Valentinian (also 369) gestorben; 4) dass Alle wenigstens darin übereinstimmen, dass sein Tod unter Valens fällt; 5) dass er jedenfalls (auch nach dem Zeugniss unsrer Biographie. Assemani sagt über diesen Punkt: „id certo certius est“) vor Ephraem gestorben ist, dessen Tod unzweifelhaft (s. die Abh. unten) in das Jahr 373 fällt; endlich 6) dass er sehr bald einem gewissen Eusebius, der ein römischer Staatsbeamter zu Cäsarea war und, obgleich nicht einmal getauft, dennoch im Jahre 360 durch Intriguen der Volkspartei und der römischen Besatzung (Gregor Nazianz. or. 18 et 20; ep. 18 et 19) zum Bischofe von Cäsarea gewählt worden, — bedenken wir alle diese Punkte, so scheint es richtig zu sein, wenn wir den Tod des h. Basilius in's Jahr 369, seine Amtsantretung also in's Jahr 360/361 setzen; denn wenn z. B. Combefisius die Worte des Amphilochius dahin deutet, dass er das fünfte Jahr des Consulates des Valens und Valentinian, nicht das fünfte Jahr der Regierung, als das von Amphiloch. bezeichnete annimmt (mithin das Jahr 376), oder wenn Baronius das Todesjahr 378, Pagius gar 380 annimmt, so zerfallen alle diese Angaben schon von selbst, sobald wir die Sicherheit des Jahres 373 als des Todesjahres Ephraem's haben. — Wie wird man nun fragen, ist wohl die Sendung des h. Basilius an den h. Ephraem zn erklären? Diese musste (s. Abhandl. unten) um das Jahr 360 fallen. Vielleicht wollte Basilius, nachdem Eusebius kurze Zeit Bischof gewesen und er selbst Bischof werden sollte, den h. Ephraem vermögen, dass er sich um das Episcopat bewerbe; er hielt sich ja für geringer als Ephraem (s. d. vorl. Biogr.) und den h. Ephraem würdiger, als sich selbst, in einer Zeit, wo die christliche Kirche noch dem Heidenthume gegenüber einer energischen und kräftigen Leitung bedurfte, an der Spitze einer so bedeutenden Gemeinde zu stehen, wie sie in Cäsarea war; ausserdem war Basilius auch bei den Angesehensten der ganzen Provinz wenig beliebt. Vergl. Greg. Nazianz. or. 20 f. 342. ↩

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